Monaco GP, Indy 500 und die 24 Stunden auf dem Nürburgring - am vergangenen Wochenende gab es Motorsport rund um die Uhr in verschiedenen Zeitzonen. Der Formel 1 hat das McLaren-Pilot Fernando Alonso gekostet, der sich zum ersten Mal beim Indy 500 versuchte. Geht es nach FIA-Präsident Jean Todt, soll es das in Zukunft nicht mehr geben.

Todt will nicht etwa den Formel-1-Piloten verbieten, zugunsten eines anderen Events auf einen Grand Prix zu verzichten, er will das Zusammentreffen wichtiger Motorsport-Termine verhindern. Aus diesem Grund traf sich Todt beim Monaco GP mit Ross Brawn, Formel-E-Boss Alejandro Agag, FIA-WEC-Boss Gerard Neveu und Funktionären von FIA und FOM.

Ziel des Treffens war, 2018 so wenig Überschneidungen wie möglich im Rennkalender zu haben. In diesem Jahr fallen zahlreiche WEC-Rennen mit Formel-1-Wochenenden zusammen, das Formel-E-Finale ist am Ungarn-Wochenende der Formel 1 und einige Piloten müssen sich zwischen der Formel E in New York und der WEC auf dem Nürburgring entscheiden.

2016: Hülkenberg konnte Le-Mans-Sieg nicht verteidigen

Immerhin konnte 2017 ein erneuter Clash des Formel-1-Kalenders mit Le Mans verhindert werden, weil der Aserbaidschan GP verschoben wurde. 2016 konnte Nico Hülkenberg seinen Titel nicht verteidigen, weil Baku am gleichen Wochenende wie Le Mans war.

Ziel des Treffens: Weniger Kollisionen bei den Rennkalendern, Foto: Sutton
Ziel des Treffens: Weniger Kollisionen bei den Rennkalendern, Foto: Sutton

Trotzdem will die FIA mehr. "In enger Zusammenarbeit mit seinen Promotern hat die FIA in den vergangenen Jahren hart daran gearbeitet, ein breites Feld an verschiedenen Meisterschaften aufzustellen, die tolle Unterhaltung für die Motorsport-Fans liefern. Deshalb ist es wichtig, dass alle Involvierten unserer Meisterschaften zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Fans alle Möglichkeiten haben, unsere Meisterschaften vollumfänglich zu genießen", sagte FIA-Präsident Jean Todt nach dem Meeting.

Todt weiter: "Wir haben heute mit unseren Partnern damit begonnen, unsere Sport-Kalender zu harmonisieren und ich freue mich, dieses Bestreben weiterzuführen, wenn wir die Zeitpläne für unsere Meisterschaften für die nächste Saison und darüber hinaus definieren."

Ross Brawn trifft MotoGP-Boss

Schon beim Spanien GP in Barcelona vor zwei Wochen traf sich Ross Brawn mit MotoGP-Chefpromoter Carmelo Ezpeleta. Auch hier ging es unter anderem darum, die Synchronisation zwischen Formel-1- und MotoGP-Rennkalender aufzuheben. In dieser Saison verlief der Saisonauftakt in beiden Serien parallel, insgesamt liegen acht Rennwochenenden der beiden Serien auf dem gleichen Datum.

Allerdings wird es immer schwieriger, freie Wochenenden zu finden: Die populären Rennserien MotoGP und Formel 1 machen an immer mehr Stationen Halt. Die Königsklassen auf zwei und vier Rädern kommen zusammen schon auf 38 Rennwochenenden. Dazu kam zuletzt mit der Formel E eine komplett neue Meisterschaft hinzu, zudem sollen Großevents wie das Indy 500, Le Mans und die 24 Stunden vom Nürburgring berücksichtig werden.