Es wird immer bitterer für McLaren und Honda: Im 1. Freien Training zum Spanien GP drehte sich Fernando Alonso nach nur einer einzigen Kurve und musste die Trainingssitzung anschließend beenden. Schnell war klar, dass es sich beim Dreher zwischen Kurve zwei und drei um keinen Fahrfehler handelte: Öl tropfte aus dem McLaren-Unterboden, Alonso hatte keine Chance, das Auto abzufangen.

Als der McLaren MCL32 in der asphaltierten Auslaufzone äußerlich unversehrt zum Stehen kam, qualmte es mächtig aus der Motorabdeckung. Außerdem verlor der Bolide sichtlich Öl, das aus dem Unterboden nicht nur tropfte, sondern regelrecht floss. Beim Anheben des Boliden floss zudem reichlich gelbliche Flüssigkeit aus dem Heck - wahrscheinlich Kühlflüssigkeit.

Honda bestätigte wenig später, dass ein Ölleck für den frühen Ausfall verantwortlich war. Der Motor war bereits in Australien und China sowie im Bahrain-Qualifying im Einsatz. Aus Zeitmangel untersucht Honda das Aggregat gar nicht erst genau, sondern baut zwischen FP1 und FP2 ein neues Aggregat ein. Lediglich Motorsteuergerät und Batterie bleiben im Auto.

Mit einer Strafversetzung muss Alonso beim Heim-GP noch nicht rechnen: Von Turbolader und MGU-H hatte er bislang drei Exemplare im Einsatz, Verbrennungsmotor und MGU-K sind derzeit zwei im Einsatz-Pool. Nach dem Motorwechsel steht Alonso nun bei jeweils drei Verbrennungsmotoren und MGU-Ks, vier Turbolader und MGU-Hs und jeweils einem Motorsteuergerät und einer Batterie.

Fernando Alonso war nach dem frühgen Ende bedient: "Es ist schade, dass wir die erste Session verpassen - auch für die Fans. Das ist hart, aber vor allem für McLaren. Sie bringen Updates hierher, geben alles, um hier und dort eine Millisekunde zu finden und wir können noch nicht mal fahren. Das ist eine Frage für Honda, nicht für mich. Der Motor ging nach einer Kurve hoch." Beim Russland GP vor zwei Wochen konnte er nicht am Rennen teilnehmen, weil seine Power Unit in der Einführungsrunde den Dienst quittierte.

Wenig später verließ Alonso das Fahrerlager und postete Bilder vom Tennis-Court auf Instagram. "Den Körper aktiv halten", schrieb der Spanier dazu. Für Alonso ist der Spanien GP das letzte Rennen vor seiner kleinen GP-Pause. Den Monaco GP verpasst er, weil er am gleichen Wochenende am legendären Indy 500 teilnimmt.