Bei Renault geht es aufwärts. Ein Blick auf die letzten Ergebnisse zeigt Nico Hülkenberg nach zwei punktelosen Auftritten zum Auftakt der Saison in Bahrain auf Platz neun und in Sochi auf Rang acht. Die Stärke Renaults ist dabei aber ohnehin eher das Qualifying. Dreimal in Folge kam Hülkenberg in Q3. Doch in der WM-Wertung drückt sich all das kaum aus. Mit sechs Punkten liegt Renault nur auf Platz acht, vor den beiden Null-Punkte-Teams Sauber und McLaren. Hülkenbergs Ex-Team Force India hält bei 31 Punkten auf Platz vier.

Doch während die pinken Boliden stets das Optimum gerade am Rennsonntag herausholen, ist bei Renault das Rennen die große Schwäche. In Sochi wurde das ebenfalls deutlich, doch die dort bereits gebrachten Updates zeigten Wirkung, erklärt Hülkenberg. "Es war definitiv ein Schritt nach vorne. Ohne die Updates wären wir in Sochi nicht so konkurrenzfähig und schnell gewesen. Aber es ist nie genug. Wir brauchen mehr davon", stellt der Deutsche klar.

In Sochi fuhr Nico Hülkenberg auf Platz acht, Foto: Renault
In Sochi fuhr Nico Hülkenberg auf Platz acht, Foto: Renault

Updates in Dauerschleife

In Barcelona bringt Renault - wie die meisten anderen Teams auch - bereits den nächsten Schwung an neuen Teilen. Ein schier endloser Zyklus, der von einem Werksteam jedoch auch zu erwarten ist. "Ich bin zufrieden mit den Fortschritten und in welchen Abständen sie die neuen Teile bringen. Es ist entscheidend, dass wir diese Rate beibehalten, denn es ist ein Entwicklungsrennen. Wir wollen aufholen und die Lücke zur Konkurrenz im Mittelfeld komplett schließen", so Hülkenberg. Gleichzeitig wisse er jedoch, dass die Weiterentwicklung natürlichen Grenzen unterliegt, etwa der Kapazitäten im Werk.

Bei Renault ist Platz fünf in diesem Jahr das von der Chefetage vorgegebene Ziel, die Leistungen zuletzt - betrachtet man die pure Pace des Autos - lässt sogar Rang vier möglich erscheinen. Doch mit Williams wartet noch ein weiterer harter Gegner. "Es ist nicht unmöglich, aber es ist wirklich sehr hart", weiß Hülkenberg um das dichte Gedränge im Mittelfeld. Platz vier stehe aber ohnehin nicht alleine im Fokus. "Im Grunde ist es nicht so wichtig, ob wir am Ende Vierter werden. Wir müssen einfach diese Entwicklung beibehalten."

Für das Ziel, in wenigen Jahren wieder um die Weltmeisterschaft fahren zu können, investiert Renault am Standort Enstone momentan extrem, wie Hülkenberg berichtet. "Wir bekommen mehr Personal in der Fabrik, gleichzeitig muss man auch jetzt schon schauen, dass man die Entwicklungen für das 2018er Auto beginnt", berichtet der 29-Jährige. "Man sieht, dass in Enstone gerade sehr viel passiert. Der gesamte Ort wird auf modernste Standards gebracht und man sieht den Einsatz und das Investment von Renault."

Mittelfristig will Renault die Spitze attackieren, Foto: Sutton
Mittelfristig will Renault die Spitze attackieren, Foto: Sutton

Reifen: Hülkenberg befürchtet weniger Grip

Doch diese Investitionen dienen dem mittel- und langfristigen Ziel. Kurzfristig steht der Spanien GP auf dem Programm. Renault kämpfte zuletzt mit Problemen im Renntrim, die Reifen gaben zu früh den Geist auf. Nun kommen aber die härtesten Mischungen zum Einsatz, was Hülkenberg jedoch auch nicht sonderlich gefällt. "Ich denke, das bedeutet, dass wir nicht so viel Grip haben. Der härteste Reifen ist echt superhart, also erwartet nicht, dass wir ihn sehr oft verwenden. Ich denke, Soft und Medium werden die hauptsächlichen Mischungen sein. Damit müssen wir nun arbeiten und das Beste herausholen", erklärt er.

Könnten die härteren Reifen aber dazu beitragen, die Probleme am Sonntag zu verringern oder gar zu beseitigen? "Das hier ist ein Kurs mit hohem Reifenverschleiß, aber die härteren Reifen gleichen das ein wenig aus. Es könnte helfen, aber ich bin nicht sicher", tappt Hülkenberg noch ein wenig im Dunkeln.