Boom! Das war mal eine Ansage von Ferrari. Nach Siegen in Australien und Bahrain dominiert die Scuderia jetzt auch auf Mercedes' statistisch stärkster Strecke, dem Sochi Autodrom in Russland - zumindest am Trainingsfreitag an der Schwarzmeerküste. Gleich beide Bestzeiten sichern sich die Ferrari-Piloten.

Am Vormittag diktiert Kimi Räikkönen die Pace, am Nachmittag legt der Finne zunächst zwei neue Rundenrekorde nach, ehe Sebastian Vettel diese Zeiten noch einmal unterbietet und in 1:34.120 Minuten die Bestzeit vor dem Iceman (+0,263 Sekunden) setzt. Den Silberpfeilen fehlen satte sieben Zehntel auf die Vettel-Fabelzeit.

Wissenswertes über den Russland GP: (00:46 Min.)

Vettel: Longruns viel wichtiger als Rekorde

"Boah ... es ist nur eine Runde", wiegelt Vettel daraufhin sofort ab. "Es ist viel wichtiger, was wir danach gemacht haben", spielt der Deutsche auf das Longrun-Programm für das Rennen an. Doch auch dabei läuft es für Ferrari exzellent. "Wir haben uns über die Session hinweg verbessert, deshalb bin ich ziemlich zufrieden", sagt Vettel.

Einen ganz idealen Tag habe er im Ferrari allerdings nicht erwischt. "Wir hatten heute Morgen einen harten Start, sind da mit dem ersten Satz Supersoft nicht ganz klar gekommen. Am Anfang lief es da vielleicht ein bisschen bescheiden und wir haben kurzfristig vielleicht mal in die falsche Richtung geguckt. Ich habe eine Weile gebraucht, auf Speed zu kommen und meinen Rhythmus zu finden", berichtet das Ferrari-Ass.

Sebastian Vettel und Ferrari gelangen im Lauf des Freitags große Fortschritte, Foto: Sutton
Sebastian Vettel und Ferrari gelangen im Lauf des Freitags große Fortschritte, Foto: Sutton

Vettel zum Dreher: Hätte schneller reagieren müssen

Sogar einen Dreher leistete Vettel sich im FP1. "Zu viel gepusht und das Heck verloren", beschreibt er. "Ich habe eigentlich gedacht, ich hätte ihn locker gefangen. Aber das war dann doch nicht so - da hätte ich ein bisschen schneller reagieren sollen. Aber wenns in die Hose geht, dann gehts in die Hose."

Danach habe er das Auto aber gefunden. "Das war wichtig. Die Pace sah dann zum Schluss ganz okay aus und das Auto hat sich gut angefühlt. Es fühlt sich sogar so an, als könnten wir noch etwas mehr herausquetschen", ergänzt WM-Leader Vettel.

Hamilton vs. Vettel: Das Duell geht in die nächste Runde: (00:50 Min.)

Vettel sicher: Mercedes-Konter kommt

Von dem großen Vorsprung auf Mercedes lässt sich der Deutsche indessen nicht verleiten. Mercedes habe seine wahre Stärke noch nicht gezeigt. "Ich denke, es ist ein Kurs, der ihnen liegt. Sie werden morgen stark sein", warnt Vettel vor überschwänglicher Euphorie.

"Vergangenes Jahr haben viele Williams nach dem Freitag für die schnellsten hier gehalten wenn ich mich richtig erinnere und es hat sich herausgestellt, dass es Mercedes war. Also kannst du da manchmal in die Irre geführt werden. Es gibt so viele Dinge, mit denen wir am Auto spielen können - Benzinmodi, Motorenmodi. Besonders auf dieser Strecke kannst du viele Dinge zeigen oder auch nicht", erklärt Vettel.

Daher sei es das Wichtigste, sich auf jene Dinge zu fokussieren, die man selbst in der Hand halte - die eigene Performance. "Wir müssen uns auf uns konzentrieren und auf unsere Balance schauen. Bisher waren wir in der Lage, uns weiter zu verbessern", sagt Vettel.