Zum ersten Mal in der Formel-1-Saison 2017 durften die Teams am Dienstag nach dem Bahrain GP auf dem Bahrain International testen. Mercedes-Pilot Lewis Hamilton holte sich mit 1:31.358 Minuten die Bestzeit und distanzierte Ferrari-Testfahrer Antonio Giovinazzi um knapp sechs Zehntelsekunden. Weil die Session bei Tageslicht und extremer Hitze von bis zu 35 Grad Lufttemperatur stattfand, waren die Rundenzeiten deutlich langsamer als am Wochenende.
Obwohl Giovinazzi den ganzen Tag für Ferrari im Einsatz war, durfte auch Sebastian Vettel testen. Eigentlich ist bei Testfahrten nur ein Auto pro Team zugelassen. Vettel allerdings spulte einen Reifentest für Pirelli ab. Es ist der erste von 25 Testtagen für den Reifenhersteller, an denen sich in diesem Jahr alle Teams beteiligen.
Vettel macht Überstunden
Allerdings verlief der Test für Vettel nicht besonders erfreulich: Der Ferrari-Pilot musste zwischenzeitlich mehrere Stunden pausieren, weil es Probleme an seinem Boliden gab. Man hört, es sei der Motor gewesen, der den WM-Führenden lahmlegte. Allerdings sind bei den Tests keine Aggregate aus dem Motorenkontingent im Einsatz.
Auf Anfrage Pirellis stimmten alle Teams einer Verlängerung des Reifen-Tests zu. Vettel hat nach Ende der regulären Test-Session die Strecke drei Stunden lang für sich exklusiv. Dabei wurde auch die reguläre Test-Session verlängert - allerdings nur um moderate zehn Minuten, weil herumstehende Container den Start am Morgen um ebenjene zehn Minuten verzögerten.
Bahrain-Test, Tag 1: Zeiten und Runden
POS | Fahrer | Team | Zeit | Runden |
1 | Hamilton | Mercedes | 1:31.358 | 97 |
2 | Giovinazzi | Ferrari | 1:31.984 | 93 |
3 | Ricciardo | Red Bull | 1:32.349 | 45 |
4 | Grosjean | Haas | 1:32.452 | 87 |
5 | Massa | Williams | 1:32.509 | 56 |
6 | Hülkenberg | Renault | 1:33.624 | 74 |
7 | Stroll | Williams | 1:33.729 | 35 |
8 | Gelael | Toro Rosso | 1:33.885 | 78 |
9 | Vettel | Ferrari (Pirelli) | 1:33.894 | 89* |
10 | Celis | Force India | 1:33.939 | 71 |
11 | Ericsson | Sauber | 1:34.550 | 106 |
12 | Turvey | McLaren | 1:35.011 | 17 |
* = Stand: 17:10 Uhr - Vettel fuhr danach noch 3 Stunden
Anders als bei den Vorsaison-Tests gibt es bei den Testfahrten in Bahrain keine offizielle Mittagspause. Getestet wurde durchgehend von 09:10 bis 18:10 Uhr. Allerdings sorgten zahlreiche Defekte für längere Unterbrechungen, weil die Bergung bei den Tests länger dauert als am Rennwochenende.
Für die erste Unterbrechung des Tages sorgte Lewis Hamilton, der mit seinem Mercedes wegen eines Elektrik-Problems stehen blieb. Sean Gelael, der sein Formel-1-Debüt im Toro Rosso gab, sorgte gleich zweimal für Rot. Offiziell will Toro Rosso nichts bestätigen, es soll sich aber um Motorenprobleme gehandelt haben. Wegen Motorenproblemen war auch der Tag von Daniel Ricciardo vorzeitig beendet: Um 15:08 Uhr blieb der Red Bull in Kurve eins stehen.
McLaren weiter mit Problemen
McLaren sorgte zwar nicht für Rot, allerdings kam der MCL32 mit Testfahrer Oliver Turvey am Steuer kaum aus der Garage. Gerade einmal mickrige 16 Runden konnte der Brite am gesamten Tag nach einem Wechsel der gesamten Power Unit abspulen. Ein Wasserleck sorgte für die Honda-Sorgen.
Hinter Hamilton und Giovinazzi reihte sich Daniel Ricciardo mit rund einer Sekunde Rückstand in der Zeitenliste ein. Wegen der Motorenprobleme kam er allerdings nur auf 45 Runden, während Hamilton und Giovinazzi jeweils knapp 100 Runden abspulten.
Das Lineup für die Bahrain-Tests
Team | 18. April | 19. April |
Ferrari | Antonio Giovinazzi/ Sebastian Vettel (Pirelli) | Sebastian Vettel |
Mercedes | Lewis Hamilton | Valtteri Bottas |
Red Bull | Daniel Ricciardo | Pierre Gasly |
Force India | Alfonso Celis Jr. | Esteban Ocon/ Sergio Perez |
Williams | Lance Stroll/ Felipe Massa | Gary Paffett |
Toro Rosso | Sean Gelael | Carlos Sainz/Daniil Kvyat |
Haas | Romain Grosjean | Kevin Magnussen |
Renault | Nico Hülkenberg | Sergey Sirotkin |
Sauber | Marcus Ericsson | Pascal Wehrlein |
McLaren | Oliver Turvey | Stoffel Vandoorne |
Turvey im McLaren Letzter
Romain Grosjean reihte sich dicht hinter Ricciardo auf Rang vier ein, ebenfalls dicht gefolgt von Felipe Massa, der den Williams am Nachmittag von Lance Stroll übernahm. Mit bereits zwei Sekunden Rückstand wurde Nico Hülkenberg Sechster, gefolgt von Stroll und Geleal. Alfonso Celis, der für Force India ins Cockpit durfte, wurde Zehnter, Marcus Ericsson Elfter und Oliver Turvey Zwölfter.
Der zweitätige Test, der am Mittwoch seine Fortsetzung findet, ist der erste von zwei Mid-Season Tests 2017. Der zweite Test findet im Anschluss an den Ungarn GP in Budapest statt. Pirellis Testprogramm wird im Anschluss an den Spanien GP in Barcelona fortgesetzt. Red Bull und Renault werden jeweils zwei Tage lang für die Italiener testen.
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