So ganz wusste Nico Hülkenberg selbst nicht, wie er diesen neunten Platz beim Bahrain GP bewerten soll. Der Renault-Pilot sicherte sich selbst und dem Team die ersten Punkte des Jahres, und doch ging es nach einem starken Qualifying und Startplatz sieben wieder ein Stück nach hinten, wie schon beim wetterbedingt durchgewirbelten China GP.

"Man hat schon gesehen, dass das Auto noch brutalen Rückstand hat", stellte er gegenüber Sky fest. "Das Auto hat extreme Probleme mit der Aerodynamik, da fehlt die Pace. Auf eine Runde mit frischen Reifen sieht es gut aus, aber im Rennen haben wir wirklich keine Chance", analysierte er die Situation.

Perez wieder vor Hülkenberg

Bereits am Start verlor Hülkenberg einen Platz an Felipe Massa. Nach den ersten Boxenstopps und dem Ausfall von Max Verstappen gewann der 29-Jährige sogar wieder einen Platz, musste in den folgenden Runden aber den Blick in den Rückspiegel werfen. Von hinten kam ein superschneller Sergio Perez, Hülkenbergs ehemaliger Teamkollege bei Force India.

Der Mexikaner startete nach einem verkorksten Qualifying nur von Platz 18, bewies aber bereits in den ersten Runden seine unglaubliche Stärke im Rennen. In Runde 17 folgte schließlich das Überholmanöver gegen Hülkenberg. Für den wiederum war es wohl ein unschönes Déjà-vu, schnappte sich Perez doch bereits zu gemeinsamen Zeiten regelmäßig Top-Platzierungen, während Hülkenberg oftmals das Glück fehlte.

Im Rennen hatte Nico Hülkenberg wenig zu bestellen, Foto: Sutton
Im Rennen hatte Nico Hülkenberg wenig zu bestellen, Foto: Sutton

Nachdem Perez an seinem alten Kollegen vorbei war, fand sich Hülkenberg auf dem achten Platz wieder. Diese Position hielt der Deutsche dann bis zur Phase der zweiten Boxenstopps, wenngleich Romain Grosjean hinter ihm Druck ausübte. Und jener Grosjean lag nach den zweiten Stopps dann plötzlich vor Hülkenberg. Der Grund war ganz einfach: der Haas-Pilot setzte auf einen Undercut, kam ganze fünf Runden früher an die Box und war schließlich zehn Sekunden vor dem Renault-Fahrer.

Updates für Russland-Rennen geplant

Der wiederum steckte im Verkehr und musste sich erst an Pascal Wehrlein vorbeikämpfen. Wirklich viel Gegenwehr konnte der Sauber-Pilot ob seiner Eins-Stopp-Strategie ohnehin nicht leisten. Doch der Zug nach vorne zu Grosjean war für Hülkenberg abgefahren. Platz neun für den Renault-Neuzugang, und dieses Mal ganz ohne widrige äußere Umstände wie noch vor Wochenfrist. Das gibt zu Denken. "Über die 57 Runden haben wir einige Bereiche aufgedeckt, die wir verbessern müssen", erklärte er.

Viel Arbeit also noch für Renault, besonders im Rennen an Konkurrenzfähigkeit zuzulegen. Und die Franzosen haben bereits Neuerungen in der Pipeline. Bei den Testfahrten am Dienstag und Mittwoch in Bahrain kommen die neuen Teile zu ihrem ersten Einsatz. "Dort haben wir einige neue Teile, die wir testen und in Sochi am Auto haben wollen. In der Theorie sieht das gut aus, in der Praxis wollen wir das bestätigen", hofft Hülkenberg schon beim kommenden Rennen auf eine deutliche Leistungssteigerung.