Nico Hülkenberg und seine Renault-Mannschaft blühten im Qualifying für den Grand Prix von Bahrain 2017 erstmals richtig auf. Nach einem durchwachsenen Winter und einem holprigen Saisonstart platzierte sich Hülkenberg nicht nur als Best of the Rest hinter den drei Top-Teams, sondern schaffte auch in Sachen Rundenzeiten fast den Anschluss an Red Bull.

"Das war eine meiner besten Qualifying-Runden zusammen mit meiner Pole Position in Brasilien 2010", so das Fazit von Hülkenberg, nachdem er auf seiner schnellsten Runde lediglich eine Sekunde auf die Pole Position von Valtteri Bottas verloren hatte. Zum Vergleich: In Melbourne fehlten noch 2,9 Sekunden und in Shanghai 1,9 Sekunden zur Bestzeit. Auf den vor ihm liegenden Red Bull von Max Verstappen fehlten in Bahrain gerade einmal anderthalb Zehntel.

Dass der Renault R.S.17 auf dem Bahrain International Circuit gut läuft, bewies auch Hülkenbergs Teamkollege Jolyon Palmer, der ebenfalls den Sprung ins Q3 schaffte, jedoch über eine Sekunde langsamer als der Deutsche war. "Es ist eine ziemlich knifflige Strecke um eine perfekte Runde hinzubekommen, aber ich denke, ich habe heute das Maximum herausgeholt", so ein sichtlich begeisterter Hülkenberg.

"Wir sind mit der heutigen Performance natürlich sehr zufrieden. Nico hat das ganze Qualifying über exzellente Runden gefahren und ist damit nicht nur vor beiden Williams gelandet, sondern auch noch auf Startposition sieben und damit auf der sauberen Seite der Startaufstellung", freute sich auch Renault-Sportdirektor Alan Permane.

Wissenswertes über den Bahrain GP: (01:00 Min.)

Hülkenberg hatte es im Gefühl

Die stetige Verringerung des Rückstandes zur Spitze ist etwas, das sich bei den Wintertests für Außenstehende noch nicht unbedingt abgezeichnet hatte. Für Hülkenberg jedoch waren die Fortschritte nur eine Frage der Zeit: "Ich habe seit den Wintertestfahrten gespürt, dass die Pace da ist. Das Auto war was das anging von Anfang an gut."

Das Resultat aus Bahrain soll deshalb auch noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. "Wir lernen immer noch mehr über das Auto. Wir versuchen unterschiedliche Setups um es mehr und mehr zu verstehen", fügte er an. "Das Team hat das ganze Wochenende über einen super Job gemacht und ich bin sehr stolz und glücklich."

Der Hulk bleibt vorsichtig mit Prognosen

Angesichts seiner Startposition sind die Ambitionen für das dritte Saisonrennen im Wüstenstaat klar. "Wir müssen zu Ostern morgen einfach ein paar schöne Punkte finden", so Hülkenberg, der genau wie sein Team in der Saison 2017 bis dato noch punktelos dasteht. Dabei wären sowohl in Australien als auch in China von der Pace her Punkte möglich gewesen - doch letztendlich fehlte das glückliche Händchen.

Zuletzt blieb Hülkenberg in Shanghai nach einem zwei Bestrafungen durch die Rennleitung sowie Fahrfehlern punktelos. In Bahrain will Renault zwar endlich ein zählbares Ergebnis, doch der Hulk weiß, dass es trotz aussichtsreicher Startposition keine Garantien gibt: "Ich bin mit Prognosen etwas vorsichtig, denn letztes Mal hatten wir auch ein tolles Qualifying und dann haben die Umstände im Rennen unsere Arbeit zunichte gemacht."

Das Team-Management geht aber davon aus, mit zwei Eisen im Feuer für das Nachtrennen in Bahrain gut vorbereitet zu sein. "Unsere Autos liefen das ganze Wochenende über gut, weshalb wir für das Rennen nichts zu befürchten haben. Wir sind zuversichtlich, dass wir ein gutes Rennen haben und unsere ersten Punkte in diesem Jahr sicherstellen können", so Permane.