Schon in den Trainingssessions zum Großen Preis von Bahrain zeichnete sich ab, dass Red Bull in der Wüste deutlich näher an Mercedes und Ferrari dran ist, als noch in Australien und China. Die große Qualifying-Sensation blieb aus, doch unter dem Strich verzeichneten die Bullen immer noch einen klaren Aufwärtstrend. Im Rennen hoffen Daniel Ricciardo und Max Verstappen darauf, dass die Konkurrenz vom schwarzen Gold eingebremst wird.

In Shanghai fehlten Daniel Ricciardo noch fast anderthalb Sekunden auf die Pole Position. Nur eine Woche später in Bahrain sind es lediglich sieben Zehntel. "Wir hatten hier eigentlich keinen großen Unterschied zu China erwartet, aber wir sind jetzt deutlich näher an der Pole als noch vor einer Woche. Damit können wir gut leben", zeigte sich der Australier zufrieden über seinen vierten Startplatz, mit dem er sich nicht nur näher an die Silberpfeile heranpirschte, sondern mit Kimi Räikkönen auch einen Ferrari hinter sich lassen konnte.

"Daniel hat wirklich einen exzellenten Job gemacht und auch noch das letzte bisschen Performance aus dem Auto herausgequetscht", so Teamchef Christian Horner voll des Lobes über Ricciardo. "Einen Ferrari geschlagen zu haben und in der zweiten Reihe zu stehen ist hier das absolute Maximum für uns."

Wissenswertes über den Bahrain GP (01:00 Min.)

Verstappen vom Verkehr behindert

Am Maximum vorbei schrammte dafür Max Verstappen, der im 3. Freien Training noch mit der Bestzeit für Auf sehen gesorgt hatte. Im Zeittraining landete der Niederländer eine Reihe hinter seinem Stallgefährten und geht damit neben Kimi Räikkönen als Sechster ins Rennen. Auf seinem letzten Run im Q3 lief für ihn nicht alles ganz nach Plan

"Felipe hat sich vor mich gequetscht und ich musste im ersten Gang fahren, um genügend Abstand zu ihm zu haben", erklärte Verstappen, der daraufhin zur Beginn der schnellen Runde seine Reifen nicht im optimalen Temperaturfenster hatte: "Wenn du direkt am Anfang zwei Zehntel einbüßt, ist das nicht ideal. Dann versuchst du es aufzuholen, aber das ist ziemlich schwierig."

Mercedes noch zu weit weg

Unter dem Strich steht aber auch für den 19-Jährigen die positive Tendenz in Sachen Konkurrenzfähigkeit des RB13: "Wir haben viele kleine Verbesserungen gemacht und versucht, alles zu optimieren. Das hat anscheinend funktioniert und wir verstehen das Auto mit jedem Run besser. Die Pace war heute da."

Trotz des deutlich verkürzten Rückstands auf die Spitze will sich Red Bull allerdings keinen Illusionen hingeben. "Ich denke, Mercedes ist immer noch etwas zu schnell für uns", hielt Verstappen fest. In Reichweite sieht der Shooting Star nur die rote Konkurrenz: "Ferrari scheint nicht so weit vor uns zu sein."

Für den Kampf mit Mercedes ist die Pace des Red Bull noch nicht gut genug, Foto: Sutton
Für den Kampf mit Mercedes ist die Pace des Red Bull noch nicht gut genug, Foto: Sutton

Ricciardo hofft auf den Faktor Reifen

In China half der Regen dem Vorwärtsdrang von Red Bull noch auf die Sprünge, in Bahrain werden Ricciardo und Verstappen jedoch vergeblich auf Hilfe von oben hoffen. Dafür stützen sich die Bullen auf einen anderen Faktor. "Wenn Mercedes und Ferrari morgen Probleme mit dem Reifenverschleiß bekommen, haben wir vielleicht eine Chance", so Ricciardo.

Auf der anderen Seite hatte der 27-Jährige in Shanghai den mit 45 Sekunden sehr deutlichen Rückstand auf den Rennsieger bemängelt. In dieser Hinsicht wäre er am Rennsonntag schon froh, wenn er bei der Zieldurchfahrt näher an den Gegnern dran ist: "Unser Ziel muss sein, den Abstand im Rennen zwischen einer halben und einer Sekunde pro Runde zu halten."

Verstappen hofft indessen darauf, gleich in der Startrunde wieder den Grundstein für ein gutes Ergebnis legen zu können: "Unser Auto scheint auf dieser Strecke viel besser zu funktionieren. Ich werde hoffentlich einen sauberen Start ohne Zwischenfälle haben. Letztes Mal bin ich noch weiter hinten gestartet und auf dem Podium gelandet. Es ist also alles möglich."