Große Aufregung gab es nach den Trainings am Freitag. Am Auto von Mercedes-Pilot Valtteri Bottas hatte sich der T-Flügel am Heck gelöst, Max Verstappen überfuhr ihn und zerstörte sich dabei den Unterboden. Für den Niederländer bedeutete das einen Verlust an wertvoller Fahrzeit, Red Bull war zu Zusatzschichten verpflichtet. Hinzu kam ein finanzieller Schaden. Grund genug für Teamchef Christian Horner, ein Verbot der T-Flügel zu fordern, denn bereits in China hatte Bottas das Teil verloren, damals aber ohne Folgen.

"Heute hat es einen Schaden von rund 50.000 Pfund angerichtet. Deshalb denke ich, sie sollten aus Gründen der Kosten und der Sicherheit verboten werden!", stellte Horner klar. Auch Dr. Hemlut Marko war angefressen. "Jetzt wird es langsam kritisch, das ist das zweite Mal, dass bei Mercedes etwas wegfliegt. Man glaubt nicht, was das für einen Schaden anrichtet", stellte er klar.

Mercedes-Technikchef James Allison, der zusammen mit Horner auf der Pressekonferenz war, gab zu, dass man von dem Problem selbst überrascht war. "Es ist eine Überraschung für uns, denn wir sind eine große Zahl an Kilometern ohne diese Probleme gefahren. Dann haben wir plötzlich zwei dieser lästigen Probleme, also vermute ich, dass es ein kleiner Herstellungsfehler sein wird", mutmaßte er.

Der T-Flügel von Mercedes war Gesprächsthema, Foto: Sutton
Der T-Flügel von Mercedes war Gesprächsthema, Foto: Sutton

Problem über Nacht gelöst

Gleichzeitig kündigte Allison an, den Flügel zu verstärken, um weitere Zwischenfälle zu vermeiden. Gesagt, getan. Mercedes nahm über Nacht Änderungen vor, die FIA segnete die Korrektur ab und weder im dritten Training, noch im Qualifying gab es einen Zwischenfall. Toto Wolff hatte für die Forderung Horners, die T-Flügel zu verbieten, eher ein müdes Lächeln übrig.

"Es ist klar, dass Christian das tun muss. Man versucht solche Teile von anderen Autos wegzubekommen, wenn sie funktionieren", meinte Wolff in Richtung des Briten. Red Bull verzichtet bekanntlich auf die T-Flügel. "Das ist komplett verständlich. Der Schaden an Max' Unterboden kam ja noch hinzu. Aber wir haben das Problem gelöst", versichert Wolff. "Es wurde verstärkt, ich glaube man würde es jetzt selbst mit einem Baseball-Schläger nicht mehr runterbekommen", scherzte er. Ein Verbot ist damit erst einmal vom Tisch.