Kevin Magnussen und Marcus Ericsson sorgten für den ersten Crash der F1-Saison 2017. Die beiden Skandinavier gerieten kurz nach dem Start des Australien GP in der dritten Kurve aneinander und pflügten durch das Kiesbett. Sowohl für Magnussen als auch Ericsson kam im späteren Rennverlauf aufgrund der dabei erlittenen Schäden das Aus.

Was danach folgte, ist durchaus als kurios zu bezeichnen. Es entbrannte nämlich kein Streit über die Schuldfrage - Magnussen war in Ericssons Wagen gerutscht -, sondern es gab Uneinigkeit darüber, ob sich der Haas-Pilot bei Ericsson entschuldigt hatte, oder eben nicht. Ericsson twitterte nach dem Rennen in Melbourne, Magnussen habe sich entschuldigt, was der Däne im Vorfeld des China GPs allerdings dementierte.

"Nein, das habe ich nicht getan", stellte Magnussen klar. "Ich habe den Tweet gesehen. Wir haben uns im Flugzeug getroffen, aber ich habe mich nicht entschuldigt", so der Däne weiter, der von einem Rennunfall sprach. "Ich hatte Übersteuern, das sich in Untersteuern verwandelte. Wäre ich er gewesen, hätte ich mehr Platz gelassen, nur um sicher zu gehen. Ich konnte nichts machen, aber es war ein Rennunfall."

Ericsson bleibt hingegen weiterhin bei seiner Meinung, dass sich Magnussen bei ihm entschuldigt habe, und unterstrich seine Sicht der Dinge noch einmal im Rahmen seiner Presserunde in Shanghai. "Wir waren [nach dem Australien GP] im selben Flugzeug und haben uns unterhalten, und Kevin sagte, es tue ihm leid", betonte der schwedische Sauber-Pilot. "Ich kenne Kevin gut und weiß, dass er nicht auf den Unfall abgezielt hat."

Ericsson fordert klare Linie bei Strafen

Der Unfall wurde von den Stewards zwar untersucht, Strafe verhängten sie jedoch keine. Für Ericsson zumindest eine fragwürdige Entscheidung. "Man kann es einen Rennunfall nennen, aber gleichzeitig ist es für mich schwierig zurückzuschauen und zu sagen, was ich anders hätte machen können, um ihn zu verhindern. Es ist an der Grenze - ich hätte mir eine Strafe dafür vorstellen können. Ich akzeptiere, dass es keine gab, aber es war eine enge Sache."

Für Ericsson steht nun jedenfalls fest, dass die Stewards ihrer in Melbourne an den Tag gelegten großzügigen Linie bei der Verhängung von Strafen im weiteren Saisonverlauf treu bleiben müssen. "Wenn sie plötzlich beginnen, Leute zu bestrafen, die Ähnliches machen, ist das sehr verwirrend", steht für den Sauber-Piloten fest.