In den vergangenen beiden Jahren hatte Carmen Jorda den nicht ganz unumstrittenen Titel der Entwicklungsfahrerin von Lotus beziehungsweise Renault inne. Zum Leidwesen des einen oder anderen männlichen Fans ist die blonde Spanierin seit diesem Jahr allerdings kein Teil mehr des Werksrennstalls. Die Franzosen haben dafür aber im Zuge des hauseigenen Förderprogramms eine neue Nachwuchspilotin unter Vertrag genommen, welche für höhere Aufgaben vorbereitet werden soll.

Marta Garcia gehört ab der Saison 2017 zur im vergangenen Jahr zeitgleich mit dem Werksteam neu aufgestellten Renault Sport Academy. Die Spanierin wird für MP Motorsport ihre Debüt-Saison in der spanischen Formel 4 absolvieren. "Es ist eine großartige Möglichkeit und eine Ehre, der Renault Sport Academy beizutreten. In so einem professionellen Umfeld zu sein, wird zweifelsohne ein Schlüssel für meine weitere Entwicklung sein", so die 16-Jährige.

Anders als Carmen Jorda kann Garcia auch einige sportliche Erfolge im Motorsport nachweisen. Nachdem sie 2009 mit dem Kartsport begonnen hatte, gewann sie 2015 die CIK-FIA Karting Academy Trophy und belegte im vergangenen Jahr den vierten Gesamtrang in der European CIK-FIA OK Meisterschaft. Außerdem fuhr sie 2016 bereits die zweite Saisonhälfte der spanischen Formel 4, wo sie in ihren elf Rennen jedes Mal in die Punkte fuhr und die Gesamtwertung mit 73 Punkten auf dem neunten Rang abschloss.

Renaults Förderkader für 2017 wurde mit Christian Lundgaar und Marta Garcia erweitert, Foto: Renault Sport
Renaults Förderkader für 2017 wurde mit Christian Lundgaar und Marta Garcia erweitert, Foto: Renault Sport

Renault forciert hauseigenen Nachwuchs

Neben Garcia wurde auch Christian Lundgaard in die Renault Sport Academy aufgenommen. Der 15-Jährige gewann 2015 sowohl die CIK-FIA KFJ Europameisterschaft sowie den Winter Cup OKJ und wurde im vergangenen Jahr Dritter im WSK Champions Cup. 2017 wird der Däne in der SMP F4 Meisterschaft, dem nordeuropäischen Formel-4-Ableger, ebenfalls für MP Motorsport an den Start gehen.

Renaults Managing-Director Cyril Abiteboul ist davon überzeugt, zwei vielversprechende Rohdiamanten für das Programm gewonnen zu haben. "Marta und Christian zählen zu den aufregendsten Talenten aus der Go-Kart-Szene. Wie bei den anderen Förderpiloten basiert ihre Auswahl sowie auch die zukünftige Förderung auf ihren außergewöhnlichen Leistungen und ihrem Potential", so der Franzose.

Die beiden Youngster stoßen zu den vier anderen Piloten des Förderprogramms hinzu. Aus der Saison 2016 sind Jack Aitken (21, Großbritannien) und Sun Yue Yang (16, China) weiterhin an Bord. Aitken wird für ART Grand Prix in seine zweite Saison in der GP3 gehen. Yang wird, genau wie die beiden anderen Neuzugänge Max Fewtrell (17, Großbritannien) und Jarno Opmeer (16, Niederlande), im Formel Renault 2.0 Eurocup an den Start gehen.