Fernando Alonso ist frustriert. Schon die dritte Saison in Folge beginnt nicht so, wie es sich der Spanier nach seinem Wechsel zu McLaren vorgestellt hatte. Grund genug für den ehemaligen Formel-1-Piloten Mark Webber, die Frage in den Raum zu werfen, ob Alonso sogar während der laufenden Saison das Handtuch werfen könnte. "Er ist frustriert. Er will nicht auf Platz sechs oder sieben ankommen", so Webber.

In der dritten Saison bei McLaren-Honda hatte sich der zweimalige Weltmeister mehr erhofft, als in der Qualifikation nur 13. zu werden oder das Rennen wegen eines Schadens am Unterboden aufgeben zu müssen. "Er ist so weit weg von der Leistung, die er erreichen möchte", meinte Webber zum belgischen TV-Sender Sporza.

"Er will um das Podium kämpfen. Punkte interessieren Alonso nicht", betont Webber. "Es ist eine schwierige Situation, das Auto und das Team sind nicht da, wo sie sein wollen." Am Ende dieser Saison läuft Alonsos Vertrag aus, doch Webber könnte sich unter Umständen vorstellen, dass der Spanier bereits vorher aufhört: "Vielleicht ist er nicht mehr das gesamte Jahr da."

Ganz anders sieht das Felipe Massa, der selbst vier Jahre lang Teamkollege von Alonso war. "Zuerst mal muss man verstehen, dass er einen Vertrag hat", stellt der Williams-Pilot im Gespräch mit dem brasilianischen Sender Sportv klar. "Wenn er jetzt geht, hängt er trotzdem bis zum Ende des Jahres fest."

Massa ist sich sicher, dass Alonso das Jahr beenden wird: "Er wird bleiben und den Vertrag erfüllen, aber es kann noch vieles passieren." Zu einem konkurrenzfähigen Team werde Alonso in der laufenden Saison ohnehin wahrscheinlich nicht kommen. "Ich denke nicht, dass er mitten im Jahr aufhören wird, aber nichts ist unmöglich."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Unwahrscheinlich, dass Fernando Alonso einfach so mitten in der Saison das Handtuch wirft. Natürlich ist er frustriert, aber er wird bis zuletzt auf das Wunder eines besseren Autos hoffen. Viel anderes bleibt ihm ohnehin nicht übrig, während der Saison wird kein Top-Cockpit frei. Will Alonso nächstes Jahr weitermachen und erneut den Wechsel zu einem der Spitzenteams anvisieren, muss er sich jetzt positionieren - und das geht nur auf der Rennstrecke.