Die neue Saison hat begonnen! Wenngleich der Saisonauftakt der Formel 1 in Australien kein Spektakel der Zweikämpfe und Überholmanöver war, so markierte der Sieg von Sebastian Vettel das zumindest vorläufige Ende der Mercedes-Dominanz. Motorsport-Magazin.com hat die wichtigsten Statistiken zum Rennen zusammengetragen.

Die Topspeeds: Toro Rosso rahmt Top 10 ein

Beide Autos brachte Toro Rosso in Melbourne in die Punkte, ein gutes Ergebnis für das Team im ersten Rennen der Saison. Freuen durfte sich Daniil Kvyat zudem über den Bestwert bei den Topspeeds. Seine 320,8 km/h konnte im Rennen kein anderer Fahrer überbieten. Nur ein weiterer Fahrer schaffte es ebenfalls über die 320 km/h-Marke: Lance Stroll. Der Rookie war einen halben Kilometer langsamer als Kvyat. Den zweiten Renault-Motor unter den schnellsten Drei platzierte Werkspilot Nico Hülkenberg mit 318,3 km/h.

Nach einem Dreierpack an Mercedes-Motoren, bestehend aus Lewis Hamilton, Esteban Ocon und Valtteri Bottas, folgte mit Kevin Magnussen auf Platz sieben der schnellste Ferrari-befeuerte Bolide. Platz acht ging an Max Verstappen, gefolgt von Rennsieger Sebastian Vettel und Carlos Sainz.

Die Befürchtungen, die neuen Autos würden auf der Geraden an Topspeed einbüßen, bestätigten sich im Albert Park zumindest nicht gravierend. Im Rennen überbot man die Marken aus dem Vorjahr sogar recht deutlich um etwa 5 km/h. Im Qualifying dagegen war eine leichte Abwärtstendenz zu erkennen, im Schnitt zwei km/h war die neue Formel 1 langsamer. Weiteren Aufschluss werden die kommenden Rennen auf Strecken wie Bahrain oder auch bereits in China geben.

Die Top-10 der Topspeeds beim Grand Prix von Australien 2017

PlatzFahrerTeamMotorGeschwindigkeit
1Daniil KvyatToro RossoRenault320,8 km/h
2Lance StrollWilliamsMercedes320,3 km/h
3Nico HülkenbergRenaultRenault318,3 km/h
4Lewis HamiltonMercedesMercedes318,0 km/h
5Esteban OconForce IndiaMercedes 317,6 km/h
6Valtteri BottasMercedesMercedes316,3 km/h
7Kevin MagnussenHaasFerrari315,7 km/h
8Max VerstappenRed BullRenault315,3 km/h
9Sebastian VettelFerrariFerrari314,6 km/h
10Carlos SainzToro RossoRenault312,1 km/h

DHL Fastest Pitstop Award: Williams auch 2017 vorne

Williams gehörte bereits in der vergangenen Saison zu den Teams mit den besten Boxenstopps im Feld. Daran haben scheinbar auch die neuen Regeln inklusive deutlich schwererer Reifen nichts geändert. Felipe Massa wurde bei seinem Reifenwechsel in 2,34 Sekunden am schnellsten abgefertigt. Auf Platz zwei folgte Valtteri Bottas, Rang drei geht an den zweiten Williams von Lance Stroll. In der Boxenstopp-Wertung, für deren Gewinner Sponsor DHL am Ende der Saison einen Preis ausschreibt, steht Williams damit nach dem Saisonauftakt nun an der Spitze.

Gute Arbeit leistete auch die Crew von Sebastian Vettel. Der Ferrari-Pilot wurde ebenfalls nach weniger als drei Sekunden wieder auf die Reise geschickt. Und es reichte genau, um knapp vor Lewis Hamilton wieder auf die Strecke zu kommen. Die Crew des Briten ließ sich ebenfalls nichts zu Schulden kommen. Sein Boxenstopp dauerte gerade einmal 0,05 Sekunden länger als jener von Vettel.

Die schnellsten Boxenstopps der Teams in Australien

PlatzFahrerTeamZeit (in Sekunden)
1Felipe MassaWilliams2,34
2Valtteri BottasMercedes2,47
3Lance StrollWilliams2,65
4Carlos SainzToro Rosso2,95
5Sebastian VettelFerrari2,98
6Lewis HamiltonMercedes3,03
7Max VerstappenRed Bull3,14
8Sergio PerezForce India3,15
9Esteban OconForce India3,19
10Kimi RäikkönenFerrari3,23

DHL Fastest Lap Award: Räikkönen kontert Bottas

Im Rennen war Kimi Räikkönen über die Distanz mehr oder weniger chancenlos gegenüber seinem Teamkollegen Sebastian Vettel. Im Ziel lag der Finne 22,3 Sekunden hinter der Spitze. Doch für einen Höhepunkt sorgte Räikkönen in der vorletzten Runde. Mit einer 1:26.538 Minuten setzte er die schnellste Rennrunde und unterbot Valtteri Bottas' Marke, die der finnische Landsmann erst Sekunden vorher aufgestellt hatte.

Interessant: die vier schnellsten Runden wurden allesamt erst in den letzten zehn Umläufen des Rennens aufgestellt. Bei Daniil Kvyat ist dies mit den neuen Reifen zu erklären, die sich der Russe kurz zuvor abholte. Bei den anderen drei Fahrern spricht dies tendenziell dafür, dass die Pneus tatsächlich weniger abbauen und mit dem abnehmenden Fahrzeuggewicht gegen Rennende Bestzeiten möglich sind. Zudem kühlten auch die Temperaturen mit fortschreitender Renndauer ab.

Die schnellsten Rundenzeiten in Australien

PlatzFahrerTeamRundenzeit
1Kimi RäikkönenFerrari1:26.538
2Valtteri BottasMercedes1:26.593
3Sebastian VettelFerrari1:26.638
4Daniil KvyatToro Rosso1:26.711
5Max VerstappenRed Bull1:26.964
6Lewis HamiltonMercedes1:27.033
7Kevin MagnussenHaas1:27.568
8Carlos SainzToro Rosso1:27.677
9Felipe MassaWilliams1:28.045
10Sergio PerezForce India1:28.336

Die 3 Top-Facts zum Rennen

1. - Hamilton knackt die 3.000: Wenngleich es zum Sieg für Lewis Hamilton nicht reichte, führte der Brite das Rennen zu Beginn einige Runden an. Diese reichte, um eine magische Marke zu knacke. Mit nun 3.006 Führungsrunden ist Hamilton erst der zweite Fahrer, der es schafft, in diesen Bereich vorzudringen. Um Erster zu werden, bräuchte es aber wohl noch fast eine ganze weitere Karriere. Michael Schumacher steht bei 5.111 Führungsrunden.

Die Top-10-Fahrer mit den meisten Führungsrunden

PlatzFahrerFührungsrunden
1Michael Schumacher5.111
2Lewis Hamilton3.006
3Ayrton Senna2.987
4Sebastian Vettel2.742
5Alain Prost2.684
6Nigel Mansell2.089
7Jim Clark1.942
8Jackie Stewart1.921
9Fernando Alonso1.767
10Nelson Piquet1.600

2. - Ocon ist die Nummer 74: Esteban Ocon fuhr in Australien zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere in die Punkte. Damit ist er der 74. Franzose in der Geschichte der Königsklasse, der Zählbares aus einem Rennen mitnimmt. Erfolgreichster Franzose ist nach wie vor Alain Prost, daran konnte auch das neue Punktesystem seit 2010 nichts ändern. Dieses hat jedoch dazu geführt, dass Romain Grosjean punktemäßig inzwischen der zweiterfolgreichste Fahrer aus Frankreich ist - obwohl er bislang kein Rennen gewonnen hat.

3. - Magische Zahl 225: Die Zahl 225 spielte am Rennsonntag gleich in doppelter Hinsicht eine wichtige Rolle. Zum einen fuhr Sebastian Vettel den 225. Sieg in der Geschichte Ferraris heraus. In der ewigen Bestenliste ist die Scuderia damit weit in Führung. McLaren auf Platz zwei folgt mit 182 Siegen. Zum anderen feierte Red Bull in Melbourne kleines Jubiläum. Zum 225. Mal startete Red Bull seit 2005 bei einem Formel-1-Rennen.