2016 war die Enttäuschung groß. Innerhalb von drei Jahren beendete Ferrari zwei Saisons ohne Sieg, nachdem die Scuderia zuvor seit 1994 immer mindestens ein Rennen gewann. Entsprechend groß war die Erleichterung, als Sebastian Vettel den Australien GP 2017 als Erster beendete. Nach 553 Tagen erlöste der Heppenheimer die Truppe aus Maranello.

Der Triumph rief auch Ferrari-Präsident Sergio Marchionne auf der Plan - nachdem sich das Team im Winter kollektiv bedeckt gehalten hatte. Kein Wort mehr von Siegen oder WM-Titel. Marchionne jetzt: "Es wurde Zeit. Ich bin erleichtert für das Team und für unsere Tifosi, die uns in der ganzen Zeit unterstützt haben."

Der Ferrari-Boss weiter: "Wir haben beinahe eineinhalb Jahre auf diesen Sieg gewartet." Zum ersten Mal seit Singapur 2015 konnten sich die italienischen Fans über ihre Nationalhymne auf dem Podium freuen. "Es war sehr bewegend", sagte auch der Ferrari-Präsident.

Spezielles Lob an Vettel

Marchionnes Lob galt insbesondere Vettel: "Er hat ein großartiges Rennen geliefert und ich bin sicher, dass Kimi bald wieder neben seinem Teamkollegen kämpfen wird." Er betonte jedoch, dass der Sieg nicht nur den Fahrern zu verdanken sei. "Den Sieg müssen wir mit dem gesamten Team teilen, sowohl an der Strecke als auch in Maranello, denn Teamwork ist die einzige Möglichkeit um große Ziele zu erreichen."

Mit dem Sieg durch Sebastian Vettel und dem vierten Platz durch Kimi Räikkönen hat die Scuderia zudem eine große Serie von Mercedes gebrochen. Seit dem Malaysia GP 2014 haben die Silberpfeile bis Melbourne 2017 zu jedem Moment die Meisterschaft angeführt. Nun führt Ferrari zum ersten Mal seit 2010 wieder die Teamwertung an.

Allerdings mahnte Marchionne, nicht zu früh in Euphorie zu verfallen: "Es ist wichtig, daran zu denken, dass wir nicht am Ziel sind. Vor uns liegt noch ein langer Weg. Wir müssen alle konzentriert bleiben und uns jeden Tag verbessern." Die nächste Gelegenheit zum Feiern bekommt Ferrari in zwei Wochen beim Großen Preis von China.