Das große Ziel, das Rennen in Australien zu beenden, erreichte Fernando Alonso knapp nicht. Wenige Runden vor Ende musste er aufgrund eines Aufhängungsdefekts seinen McLaren in der Garage abstellen. Zuvor lag er lange Zeit auf Punktekurs, ehe Alonso unfreiwillig unter Beweis stellte, was er meinte, als er von Chancenlosigkeit auf der Geraden sprach. Gleichzeitig wurde Alonso von Esteban Ocon und Nico Hülkenberg. Von Platz zehn ging es binnen weniger Meter auf Rang zwölf zurück. Eine Runde später war sein Rennen beendet.

Was er nach dem Rennen dann als Einschätzung abgab, war bemerkenswert. "Ich bin sehr stolz und fühle mich gut, denn das war eines der besten Rennen meiner gesamten Karriere was die Fahrweise betrifft", tönte der immerhin zweimalige Weltmeister. Grundsätzlich sei dies ohnehin nur eine Bestätigung seiner überragenden Verfassung. Alonso - in Australien eine neue Steigerungsform von Selbstbewusstsein. "Ich fühle mich super vorbereitet, bin in der besten Verfassung meiner Karriere und kämpfe um einen Punkt. Das ist enttäuschend", stellte er klar.

Eine klare Aufforderung in Richtung Team, ihm endlich konkurrenzfähiges Material zur Verfügung zu stellen. Diese Form, die er nach eigener Aussage hat, würde er gerne im Kampf um den Sieg einsetzen. Dies sei aktuell aber nicht möglich. "Es ist sehr enttäuschend und frustrierend, aber so lange ich gut vorbereitet bin, ist es ein Problem für das Team, nicht für mich." Gleichzeitig zeigte er sich aber auch glücklich, überhaupt lange um einen Punkt gekämpft haben zu können.

Vandoorne erlebt stressigen Geburtstag

Zum Geburtstag bekam Stoffel Vandoorne vom Team eine Torte, Foto: Sutton
Zum Geburtstag bekam Stoffel Vandoorne vom Team eine Torte, Foto: Sutton

Deutlich besonnener äußerte sich Teamkollege Stoffel Vandoorne nach dem Rennen. An seinem 25. Geburtstag gelang es dem Belgier, seinen Boliden mit großer Mühe ins Ziel zu schleppen. Dabei musste er jedoch so einige Prozeduren über sich ergehen lassen. "Es war sehr stressig hinter dem Lenkrad. Ich musste sehr viel mit den Knöpfen arbeiten. Es war schwer, das Auto nach Hause zu bringen. In der Box haben wir das Auto komplett neu gestartet, weil wir große Probleme mit der Elektronik hatten und auch die Lenkradanzeige teilweise verschwunden war", berichtet er.

Nach diesem ungewollt frühen Boxenstopp in Runde neun wurde Vandoorne fast ans Ende des Feldes gespült. Für eine Bestmarke sorgte der Belgier in der Folge aber dann doch. 46 Runden legte Vandoorne mit jenem Reifensatz bis zum Rennende zurück - die längste Distanz auf einem Reifen. Entsprechend wenig konnte er am Ende aber noch ausrichten, Platz 13 wurde es am Ende. Dass er das Rennen beenden konnte, bewertet das Geburtstagskind als positiv. Doch wie Alonso sieht auch Vandoorne das Team noch lange nicht dort, wo es sein soll.

"Es ist schwierig, wenn das Paket nicht wie gewollt funktioniert. Das wussten wir aber nach Barcelona schon", so der Rookie. "Für mich bleibt nur, um jede Position zu kämpfen, gute Arbeit mit den Ingenieuren zu machen und das Maximum aus dem Paket zu holen", erklärt er. "Als Gesamtpaket haben wir einfach noch nicht die Pace, um mit den Autos vor uns zu kämpfen."