Jos Verstappen und Sohn Max bildeten jahrelang eine verschworene Einheit, die schließlich bis in die Formel 1 führte. Nachdem Papa Jos sein Ziel erreicht hatte, Max bei einem Top-Team unterzubringen, war die Arbeit erst einmal getan. Seitdem kümmert sich Red Bull direkt um die sportlichen Geschicke des Ausnahme-Talents. Vater Jos hat sich in den Hintergrund zurückgezogen. Doch wie er jetzt einräumte, vermisst er die enge Zusammenarbeit mit Max.

"Es gibt Zeiten, da bin ich zuhause und Max ist in Monaco", sagte Jos Verstappen gegenüber De Telegraaf. "Da habe ich gedacht: 'Verdammt, es ist toll, wie es ihm ergangen ist'. Aber jahrelang haben wir Tag und Nacht alles zusammen gemacht. Und dann war er plötzlich weg. Das ist ein natürlicher Vorgang, das weiß ich. Als wir zusammen in den Sport eingestiegen sind, hätte ich aber nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde. Ich vermisse ihn, so einfach ist das."

Auch die Arbeit mit Max als Nachwuchstalent damals zu Kart-Zeiten fehlte dem Niederländer und früheren Formel-1-Fahrer. Auch, wenn er zugab, dass es nun schön sei, mehr Zeit für sich zu haben. Doch sich auf den Lorbeeren seines Sohnes auszuruhen, kommt für Jos nicht in Frage. Vor dem Start in die Saison 2017 überlegte er, welcher Tätigkeit er sich jetzt annehmen könnte.

Da kam Verstappen Senior die Arbeit mit Nachwuchstalenten in den Sinn. Mit Max hat es perfekt funktioniert - warum dann nicht auch mit einem anderen Fahrer? "Ich denke darüber nach und habe sogar mit Helmut Marko darüber gesprochen", sagte Jos. "Er weiß, dass ich viele Kontakte in die Einstiegsklassen habe." Bildet Jos nun etwa einen künftigen Gegner für Sohn Max aus, der als Jahrhundertalent gilt?

Die Karriere von Verstappen Junior hätte kaum steiler verlaufen können. Nach nur einem Jahr in der Formel-3-Europameisterschaft 2014 stieg er gleich in die Formel 1 zu Toro Rosso auf. 2016 wurde er überraschend während der Saison ins große Team befördert und feierte gleich beim Debüt für Red Bull den Sieg beim Spanien Grand Prix.