Bernie Ecclestone war 40 Jahre lang der Mann an der Spitze der Formel 1. Seit Ende Januar haben Chase Carey und seine Mannschaft von Liberty Media das Sagen über die Königsklasse. Ecclestones plötzliche Entmachtung stieß einem langjährigen Wegbegleiter nun übel auf: Ex-Teamchef Flavio Briatore kritisierte die Art und Weise seiner Absetzung. Zur Feier von Bernies Lebenswerk schmiss der Lebemann in London deshalb eine Party - mit prominenten Gästen.

"Er wurde von den neuen Formel-1-Bossen nicht besonders gut behandelt", kritisierte der Italiener auf Instagram die Ausbootung Ecclestones durch Liberty Media. Vom weltweit erfolgreichen Produkt Formel 1 profitierte auch er in seiner Zeit als Teamchef von Benetton und Renault, in der er mit Michael Schumacher und Fernando Alonso vier Weltmeistertitel feiern konnte. "Die Leute vergessen einfach zu schnell, was dieser Mann geschaffen hat", fügte er an. Dementsprechend wollte er mit seiner Geste dem Mann Tribut zollen, dessen Lebenswerk auch ihm zu weltweiter Bekanntheit verhalf.

"Es war eine Art Ehrung seiner Karriere", erklärt Briatore die Hintergründe der Abendveranstaltung, zu welcher der mittlerweile 66-Jährige zahlreiche Prominente Gäste einlud. "Normalerweise sagen, wenn du 100 Leute einlädst, nur etwa 60 zu - denn wir reden hier immerhin von Menschen, die sehr beschäftigt sind und von denen viele tausende von Kilometern entfernt leben", beschreibt der Initiator die Herausforderung der Party. Zu seiner Überraschung gab es jedoch keine Absagen: "Das Unglaubliche ist, dass alle die ich eingeladen habe, auch gekommen sind."

Vom Ex-Piloten bis zum Adeligen

Briatore schaffte es tatsächlich, alles was Rang und Namen hat zur Feier von Ecclestones 40-jähriger Formel-1-Laufbahn nach London zu bringen. Vom Ex-Piloten, über Teamchefs und Funktionäre bis hin zum Adeligen war alles vertreten, um Ecclestone zu feiern. "Jeder kam nach London. Sogar Prinz Albert von Monaco, Prinz Salman von Bahrain, Luca di Montezemolo, Stefano Domenicali, Piero Ferrari, David Coulthard, Max Mosley, Toto Wolff, Niki Lauda und noch viele andere", freute sich Briatore.

Während der gemeinsamen Zeit in der Formel 1 waren die erfolgreichen Geschäftsmänner stets auf einer Wellenlänge, was zwischenzeitlich sogar zu einer gemeinsamen Beteiligung an den Queens Park Rangers, einem Fußballclub der zweiten britischen Liga, führte. Nach dem Crash-Gate um Nelson Piquet Junior beim Singapur-GP 2008 fand Briatores Teamchef-Karriere in der Königsklasse zwar ein unfreiwilliges sowie unrühmliches Ende - am freundschaftlichen Verhältnis zu Ecclestone änderte das jedoch nichts. Bei Briatore schwang beim Abendessen für Bernie deshalb durchaus etwas Wehmut mit. "Der Abend war auch ein bisschen traurig, aber es war sehr schön", so sein Resümee.