Die Formel 1 startet 2017 in eine neues Zeitalter. Die Autos werden wieder breiter und spektakulärer und damit auch deutlich schneller. Nur einen Schönheitsfehler gibt es schon vor der ersten Präsentation der neuen Fahrzeuggeneration: das Gewicht. Wie bereits erwartet kommen zu den 722 Kilogramm, worauf sich die Teams mit der FIA geeinigt hatten, noch etwas dazu.

Weil Reifen und Felgen schwerer werden, steigt das Mindestgewicht um 6 Kilogramm auf insgesamt 728 Kilogramm inklusive Fahrer. Die Reifen werden nicht nur wegen der Dimensionen schwerer, sondern auch wegen ihrer Struktur. Bei deutlich gestiegenem Abtrieb müssen die Pirelli-Pneus vor allem extreme laterale Kräfte aufnehmen.

Die Formel 1 setzt mit den 728 Kilogramm den Trend der Gewichtszunahme fort. Zu Beginn der Turbo-Hybrid-Ära 2014 betrug das Mindestgewicht 691 Kilogramm, im vergangenen Jahr schon 702 Kilogramm. Die V8-Boliden mit KERS mussten zuletzt 642 Kilogramm auf die Waage bringen, in der Zeit vor KERS betrug das Mindestgewicht gar nur 605 Kilogramm.

Trotz Gewicht: Schnellsten Autos der Geschichte

Weil die neuen Autos gleichzeitig mehr Benzin verbrauchen werden, steigt die maximale Benzinmenge von 100 auf 105 Kilogramm. Beim Start des Rennens sind die Autos also 833 Kilo schwer. Ein leerer LMP1-Prototyp wiegt mit 870 Kilogramm unwesentlich mehr. Die Indycars sind mit 714 Kilogramm Leergewicht schon leichter als aktuelle Formel-1-Autos.

Gewichtstreiber Nummer eins war in den letzten Jahren die Hybrid-Technologie. Zwei Energierückgewinnungssystem plus deutlich größerem Akku als zu V8-KERS-Zeiten trieben das Gewicht enorm. Zusätzlich werden die Autos durch die immer höheren Sicherheitsvorkehrungen schwerer.

Viele Fahrer kritisieren das hohe Gewicht der aktuellen Fahrzeuge. "Es macht einen großen, großen Unterschied. Mit 600 kg waren die Autos großartig, sie waren richtig flink", meint Lewis Hamilton. Trotzdem wird die Formel-1-Generation 2017 wohl die schnellste in der Geschichte sein.