Nach seinem Rücktritt aus der Formel 1 kann Nico Rosberg sein Leben in vollen Zügen genießen. Es ist kein Geheimnis, dass Rosberg vor allem mit Fleiß und unheimlicher Akribie zum Erfolg kam. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos plauderte der Weltmeister noch einmal aus dem Nähkästchen. "Das Privatleben hat wirklich einen Unterschied gemacht", verriet Rosberg.

Jetlag-Training, Mentaltrainer und Co. sind nur die Spitze des Eisbergs. Sein gesamtes Leben ordnete Rosberg dem Ziel, Weltmeister zu werden, unter. Anders sein damaliger Teamkollege und ehemaliger Freund Lewis Hamilton: "Ich weiß nicht, wie das bei Lewis ist, der macht genau das Gegenteil. Der ist in seinem Privatleben überall, fliegt rechts und links. Ich habe großen Respekt, dass er das so machen kann - ich musste es aber anders machen."

Rosberg verriet auch, dass er zukünftig wieder Skifahren will - weil er es bislang nicht durfte. "Ich bin jetzt elf Jahre nicht mehr Ski gefahren, weil es meine Verträge verboten haben! Wenn du Rennen fährst, darfst du nicht Skifahren. Und auch nicht Motocross fahren."

Derartige Klauseln sind keine Besonderheit in der Formel 1. Kurios nur: Teamkollege Lewis Hamilton hat entweder anders verhandelt - oder pfeift schlichtweg einfach auf derlei Klauseln. Der Instagram-Account des dreimaligen Weltmeisters zeigt ihn nämlich nicht nur mit Skiläuferin Lindsey Vonn, sondern auch selbst gerne mal im Schnee.

Mal zeigen die Fotos Hamilton in spektakulärer Action auf einem Skidoo, mal mit dem Snowboard im Bergpanorama, mal mit Freunden beim Skifahren. Auch mit dem Motocross scheint Hamilton ganz gut vertraut zu sein.

Ob Rosberg nach seiner aktiven Rennfahrerkarriere jetzt den Hamilton macht? Jedenfalls lässt er es privat wohl nicht mehr ganz so ruhig angehen. "Ich habe jetzt mehr Zeit für Freunde und Familie und habe mein eigenes Leben wieder selbst unter Kontrolle. Die letzten 21 Jahre, die ich Rennen gefahren bin - auch schon als 10-Jähriger - war das gesamte Jahr verplant. Leute sagen dir, wo du sein musst, vor allem in der Formel 1."

Nette Randgeschichte: Nachdem Niki Lauda, Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes Formel 1 Teams und damit Rosbergs ehemaliger Vorgesetzter, den Deutschen für seinen überraschenden Rücktritt kritisiert hatte, zitierte Rosberg den Österreicher fast wörtlich: "Das Leben hat mehr zu bieten, als nur im Kreis zu fahren." Lauda trat 1979 mit der Begründung, es satt zu haben, nur noch im Kreis zu fahren, spontan zurück. Der dreimalige Weltmeister kehrte allerdings wieder zurück.