Zweieinhalb Jahre nach dem Wirbel um FRIC ('Front and Rear Inter-Connected') steht die nächste Debatte über das Thema Radaufhängung im Raum. Der Auslöser ist diesmal Ferrari, genauer gesagt Chefdesigner Simone Resta. Dieser hat sich - wie jetzt erst bekannt wurde - bereits vor Weihnachten in einem Brief an die FIA gewandt, um zu klären, ob das von Ferrari geplante Aufhängungssystem legal ist. Der Brief ging laut dem Bericht von Autosport auch an die anderen Teams, die auf ein ähnliches System wie Ferrari setzen könnten.

Als Pionier der Technologie im Allgemeinen gilt Mercedes. Der Clou bei der hydraulisch gesteuerten Aufhängung ist, dass sie das Chassis stabilisiert, womit die Aerodynamik nicht leidet. Ferrari zieht für 2017 ein System in Erwägung, das im Prinzip wie FRIC funktioniert, nur dass es keine physische Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse gibt. Die Frage ist allerdings, ob das System gegen das technische Reglement verstößt.

Resta äußerte in seinem Brief, welche Komponenten Ferrari Sorgen bereiten. Zum einen sind es solche, die eine Verlagerung in die zur aufgebrachten Last entgegengesetzten Richtung aufweisen und zwar über den gesamten oder einen Teil des Hubs hinweg, unabhängig davon, woher die gespeicherte Energie stammt, mit der der Effekt erzeugt wird.

Zum anderen eine Möglichkeit, die durch die Kräfte und Verlagerungen am Rad gewonnene Energie zu speichern, um sie dann später zu verwenden. Der Zweck: Ein Federlager oder einen anderen Teil der Aufhängung auseinanderzuziehen, deren Bewegungen nicht durch den hauptsächlich vertikalen Hub der beiden Räder definiert ist.

FIA-Renndirektor Charlie Whiting teilte Resta und auch den anderen Teams mit, dass ein solches System dem technischen Reglement wahrscheinlich widersprechen würde. Fraglich ist, ob sich die betroffenen Teams mit dieser Erklärung abfinden und ihre Entwicklung in den Wind schreiben. Der zeitliche Rahmen bis zu den ersten Testfahrten der Saison ab dem 27. Februar ist jedenfalls nicht allzu groß.