Niki Lauda macht den Formel-1-Fans wenig Hoffnung, dass es bald eine Antwort auf die große Frage geben wird, wer als Nachfolger von Nico Rosberg im zweiten Mercedes-Cockpit sitzen wird. "Die Entscheidung wird noch bis Ende Jänner dauern, denn die Verhandlungen sind sehr komplex", sagte er bei Sport & Talk aus dem Hangar 7 bei Servus TV. Er räumte ein, dass Mercedes ein 'Riesenproblem' hat.

"Es gibt zwei Wege: Nehmen wir den Jungen oder einen Erfahrenen?", meinte er. "Jetzt kommt ein neues Reglement, mit dem sowieso alles neu gewürfelt wird. Und dass mit Nico einer unserer beiden Topfahrer weg ist, an diesem Problem kiefeln wir jetzt." Bislang habe Mercedes die beste Fahrerpaarung gehabt, auch wenn Ricciardo und Verstappen schon nähergekommen seien.

Red-Bull-Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko ist aus diesem Grund nicht traurig, dass Rosberg seinen Rücktritt erklärt hat. "Jetzt haben wir mit Ricciardo und Verstappen die deutlich stärkste Fahrerpaarung", unterstrich er. "Wir werden sicher näher an Mercedes rankommen. Und das weiß Mercedes auch, deshalb gehen sie bei der Fahrerwahl auch kein Risiko ein."

Marko ist davon überzeugt, dass Mercedes-Junior Pascal Wehrlein nicht zum Zug kommen wird und wirft Mercedes daher vor, kein Vertrauen ins eigene Nachwuchsprogramm zu haben. In einer möglichen Verpflichtung von Williams-Pilot Valtteri Bottas sieht Marko außerdem einen Interessenskonflikt. Schließlich sei Wolff am Management des Finnen beteiligt. "Der Vorwurf ist falsch", schmetterte Lauda ab. Den Management-Vertrag habe Wolff vor seinem Eintritt bei Mercedes abgeschlossen und würde ihn auflösen, sollte Bottas zum Team stoßen.

Lauda konnte sich seinerseits einen Seitenhieb gegen Marko nicht verkneifen. "Jeder einzelne der aktuellen Rennfahrer außer Maldonado hat sich sofort bei mir gemeldet. Auch Deine waren dabei, Helmut", sagte er. "Aber die sind ja bis 2019 von Dir gefesselt." Letztlich zeigte Marko etwas Mitleid für Laudas knifflige Lage. "Niki tut mir leid, das ist wirklich eine Scheißsituation."