"Ich war mit der Nase vorne. Er hat mich von der Strecke geschoben!" - Sebastian Vettel fluchte während des Brasilien Grand Prix erneut. Und auch diesmal ging die Kritik an Max Verstappen. Déjà-Vu? Ja! Erst in Mexiko war der Ferrari-Pilot wegen eines harten Manövers seitens des Niederländers am Funk ausgerastet und hatte ihn als Bastard beschimpft. Zwei Wochen später kochten die Emotion des Deutschen erneut hoch...

Neues Duell, neues Gejammer

Was war passiert? Verstappen traf in den Schlussrunden in Kurve 13 auf P6 liegend auf Vettel. Der Red-Bull-Pilot befand sich auf einer fulminanten Aufholjagd und zögerte deshalb auch keine Sekunde, einen Angriff auf Vettel zu starten. Der Niederländer setzte sich innen neben den Deutschen, schob diesen dabei jedoch von der Strecke, und zog davon. Daraufhin wütete Vettel via Funk: "Ich war mit der Nase vorne. Er hat mich von der Strecke geschoben!"

Nach dem Rennen erklärte der Ferrari-Star gegenüber RTL seinen Zorn: "Ich bin neben ihm gefahren, er hat mich gesehen. Ich war auch mit meiner Nase etwas vorne", legte er seine Sichtweise des Manövers dar. Auslöser für seine Wut war jedoch etwas anderes: "Mir ging es um die Stelle, wo er vorbei wollte, nicht dass er vorbei kam. Er war ja viel schneller als ich", so der Deutsche. "Ich denke, das war nicht korrekt von ihm!"

Während Verstappen danach bis auf Platz drei nach vorne kam, hatte Vettel mit Carlos Sainz zu kämpfen. "Ich habe mir ziemlich schwer getan an ihm vorbeizukommen", gab er nach dem Rennen zu. Erst in der vorletzten Runde gelang es dem Ferrari-Piloten schließlich am Toro Rosso-Piloten vorbeizukommen - doch mehr als Platz fünf war dann auch nicht mehr drinnen. "Alles in allem war es ein sehr chaotisches Rennen", zog Vettel Resümee. "Zum Schluss war die Chance aufs Podium zwar da, doch die Zeit fehlte", so der Deutsche. "Der Kampf mit Sainz hatte ihn zu viel Zeit gekostet.

Geisterfahrer Vettel

Dass es in Brasilien kein erfolgreiches Rennen für den Deutschen werden würde, zeichnete sich schon früh ab. Denn in Runde elf verlor Vettel im letzten Sektor die Kontrolle über seinen Ferrari, drehte sich durch die Wiese und schlitterte zurück auf die Strecke. Dabei hatte der Deutsche noch großes Glück, nicht vom hinterherfahrenden Daniel Ricciardo oder Nico Hülkenberg getroffen zu werden, die knapp ausweichen konnten. "Ich hatte Aquaplanning, habe mich gedreht, aber ich war nicht der Einzige, den es erwischt hat", so Vettel.

Auch Teamkollege Kimi Räikkönen hatte mit dem Wasser auf der Strecke zu kämpfen. In Runde 19 war er auf der Start-Ziel-Gerade in die Mauer gecrasht und musste deshalb sein Rennen frühzeitig beenden. "Es hat nicht stark geregnet, aber da war einfach sehr viel Wasser auf der Strecke", erklärte Räikkönen. "Auquaplanning war mein großes Problem. Und ich hatte es dann, wo ich es nicht erwartet hatte: Ich drehte mich auf der Gerade!"