Der WM-Kampf geht in den zweiten Tag in Brasilien: Am Freitag setzte sich noch der WM-Zweite Lewis Hamilton an die Spitze der Zeitentabelle, am Samstagvormittag übernahm nun WM-Spitzenreiter Nico Rosberg die Führung. Der Abstand der beiden Titelrivalen war dabei aber nur minimal.

Die Platzierungen: In 1:11.740 Minuten erzielte Rosberg die schnellste Rundenzeit der Session. Damit war er gerade einmal 0,093 Sekunden schneller als sein Silberpfeil-Teamkollege Hamilton. Beide absolvierten im 3. Training ein geteiltes Programm: Zunächst konzentrierten sie sich noch einmal auf Arbeiten für das Rennen, da die Temperaturen und Bedingungen am Samstag gänzlich anders ausfielen als am Trainingstag. Erst zum Ende absolvierten sie schnelle Runden in Vorbereitung auf die Qualifikation.

Hinter Mercedes reihte sich Ferrari als zweite Kraft ein: Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen fehlten lediglich zwei bis drei Zehntel auf die Bestzeit von Rosberg. Damit waren die Roten schneller als ihre Gegner von Red Bull, die in Person von Max Verstappen und Daniel Ricciardo die Ränge fünf und sechs belegten. Dem Niederländer fehlten jedoch nur gut drei Zehntel auf Rosbergs Zeit, Ricciardo war eine halbe Sekunde langsamer. Die Top-10 komplettierten Valtteri Bottas, Joylon Palmer, Felipe Massa und Fernando Alonso.

Die Zwischenfälle: Unfälle, Dreher, Ausritte? Nein, der erste Zwischenfall des Samstags war auf einen Regenschirm zurückzuführen. Dieser fiel während des Trainings auf die Strecke, konnte aber schnell geborgen werden. Dennoch hört ein F1-Fahrer eher selten den Funkspruch: "Achtung, es liegt ein Regenschirm auf der Strecke!"

Die Technik: Bei Sauber lief es im 3. Training ganz und gar nicht. Marcus Ericsson fuhr nur eine Runde auf Regenreifen - danach verweilte er in der Box. Die Erklärung lieferte das Team gegen Ende der Session nach: Probleme mit der Power Unit. Das Team muss den Motor am Sauber des Schweden wechseln. Wie am Freitag schon bei Fernando Alonso gab es gegen Sessionende auch bei Jenson Button technische Probleme an seinem McLaren Honda, den er auf Anweisung des Teams abstellen musste.

Das Wetter: Am Freitag gab sich noch jeder Fahrer und jedes Teammitglied überrascht von den hohen Temperaturen. Doch schon da stand fest: Am Samstag und Sonntag würde es anders aussehen. Entsprechend präsentierte sich die Strecke am Samstagmorgen nicht nur kühler, sondern auch nasser. Nach den ersten Inforunden auf Regenreifen kamen jedoch bald die Slicks zum Einsatz. Für das Rennen wird am Sonntag Regen erwartet, der im Verlauf des Grand Prix sogar an Intensität zulegen soll.