Wenn es sportlich schon nicht läuft, dann soll zumindest der Spaß nicht zu kurz kommen. Dachte sich wohl auch Fernando Alonso, der Klassenclown der Formel 1. Beim 2. Training in Brasilien rollte er wieder einmal mit seinem McLaren-Boliden auf der Strecke aus. Die Steilvorlage für das Internet, das nicht vergisst. Alonso. Brasilien. Campingstuhl! Während Alonso sein Auto noch mit einem Stein vorm Wegrollen sicherte, rastete die Online-Welt schon wieder aus.

In aller Schnelle wurden Fotos vom Brasilien-Qualifying 2015 herausgekramt, als Alonso mit seiner Campingstuhl-Aktion das Internet mehr brach als einst Kim Kardashian. Und als ob Scherzkeks Alonso es gewusst hätte, reagierte er prompt am Streckenrand.

"Letztes Jahr war es ja ein großes Ding, als ich mich auf den Stuhl gesetzt habe", wusste Alonso. "Diesmal habe ich auch einen gesucht, weil ich wusste, dass die Leute darauf warten. Ich habe aber erst keinen gefunden und musste mir das Training 40 Minuten lang im Stehen anschauen." Ein Kameramann machte dem Spanier am Ende dann kurzerhand Platz. Da war er wieder, der legendäre Campingstuhl. Alonso setzte sich gemütlich hin und verfolgte den Rest des Trainings als Kamerakind.

Um der Sache noch einen draufzusetzen, übertrug die Regie tatsächlich einige Bilder, die Alonso in seiner neuen Funktion als Kameramann aufnahm! Hier hat der McLaren-Star allerdings noch Nachholbedarf. Zu mehr als einem wackligen Schwenk samt halb angeschnittenem Force India reichte es nicht. Solche Geschwindigkeiten ist Fernando wohl nicht mehr gewohnt... "Das ist Schrott, bleib lieber beim Autofahren", bekam er dann den wohlgemeinten Rat eines britischen TV-Kommentators.

Alonso selbst räumte ein, dass seine Kamerafähigkeiten ausbaufähig sind. "Die haben mir über Kopfhörer gesagt, dass sie meine Kamera übertragen, wenn Perez kommt", so Alonso. "Ich habe dann den Himmel und den Asphalt gefunden - aber nicht Perez. Vielleicht gehe ich nach dem Fahrer-Briefing noch mal an die Strecke und übe beim Porsche Cup - falls am Samstag wieder was bei uns schiefläuft. Ich versuche eben auch in schwierigen Situation gute Laune zu bewahren."

Fernando Alonso macht mal wieder vorzeitig Feierabend, oder?, Foto: Sutton
Fernando Alonso macht mal wieder vorzeitig Feierabend, oder?, Foto: Sutton
Von wegen! Als Kameramann blüht er erst so richtig auf, Foto: Sutton
Von wegen! Als Kameramann blüht er erst so richtig auf, Foto: Sutton
Wahrscheinlich hätte er aber lieber selber im Auto gesessen. Armer Fernando, Foto: Sutton
Wahrscheinlich hätte er aber lieber selber im Auto gesessen. Armer Fernando, Foto: Sutton

Es war übrigens nicht das erste Mal, dass Alonso kurzfristig zum mit Abstand bestbezahlten Kameramann der Formel 1 avancierte. 2012 in Monza schnappte sich der zweimalige Weltmeister ebenfalls eine Kamera und filmte das Geschehen vom Podium aus. Fernando Alonso. Allzweckwaffe.

Fernando übt schon für die Karriere nach dem Motorsport, Foto: Sutton
Fernando übt schon für die Karriere nach dem Motorsport, Foto: Sutton

Fernando, der Camper

Die Bilder von Alonso aus Brasilien 2015 gingen um die Welt und sorgten für einen kreativen Schaffenshöhepunkt im Internet. An dieser Stelle verneigen wir uns vor den mehr oder minder talentierten Photoshoppern der Online-Gemeinde für ihre Alonso-Ergüsse. Wir fordern: Campingstühle für alle!