Bei McLaren ruft der Große Preis von Mexiko sportlich eher schlechte Erinnerungen hervor. Im vergangenen Jahr war das Rennen für Fernando Alonso nach nur einer Runde beendet, weil man ein Problem mit der Power Unit von Honda schlicht nicht lösen konnte und bereits vor dem Rennen klar war, dass sich der Spanier nur mit einem äußerst kurzen Arbeitstag begnügen muss. Jenson Button konnte das Rennen immerhin beenden, jedoch außerhalb der Punkte.

Auf keiner anderen Strecke werden die Power Units dermaßen gefordert wie in Mexiko. Verantwortlich dafür: die Höhenluft in Mexico City. Die Strecke liegt über 2.000 Meter über dem Meeresspiegel, die Luft ist entsprechend dünn. Im vergangenen Jahr ein großes Problem für Honda, von dem Alonso jedoch hofft, dass man es zumindest in den Griff bekommen hat. Dennoch sei es weiterhin eine der schwierigsten Strecken für Honda.

Vergangenes Jahr war das Rennen für Fernando Alonso nach einer Runde beendet, Foto: Sutton
Vergangenes Jahr war das Rennen für Fernando Alonso nach einer Runde beendet, Foto: Sutton

Höhenluft bekommt Honda nicht gut

"Letztes Jahr hatten wir überall Probleme, aber hier besonders, weil die elektrische Leistungsabgabe aufgrund der Höhe leidet. Wir hatten überall wenig, aber hier war es fast nichts", erinnert sich Alonso. Nun sollte es jedoch nicht mehr derart dramatisch werden. "Dieses Jahr können wir mit Sicherheit etwas zuversichtlicher sein, was diesen Aspekt betrifft. Aber wir müssen auf diesem Kurs beide Beine auf dem Boden lassen. Mit den Charakteristiken, den langen Geraden und so weiter, das passt unserem Paket nicht besonders. Unsere Ziele sollten eher realistisch denn enthusiastisch sein", weiß der Spanier.

Dabei ist der Kurs nicht vergleichbar mit der Strecke in Monza, wo mit ähnlich wenig Abtrieb gefahren wird. Das Autodromo Hermanos Rodriguez verfügt über einen kurvenreichen Mittelteil, im engen Stadion-Bereich ist Traktion gefordert. Eine große Herausforderung für den Fahrer also. Für Alonso macht das in Sachen Kräfteverhältnis aber keinen großen Unterschied. "Ob Mexiko, Monza, Monaco oder Barcelona - am Ende des Tages haben wir nie einen Manor gewinnen sehen. Das beste Auto gewinnt auf jeder Strecke", wiegelt er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com ab.

Zu den besten Autos gehörte der McLaren zuletzt nicht mehr. In Austin kamen zwar beide Autos in die Punkte und stellten durch den fünften Platz von Alonso und Rang neun für Button das beste Saisonergebnis aus Monaco ein. Dies hatte man jedoch auch glücklichen Umständen zu verdanken, wie der 35-Jährige realistisch einschätzt. "Perez und Kvyat haben sich in der ersten Runde berührt, Verstappen ist ausgeschieden, Kimi ist ausgeschieden. Wir haben uns in einer guten Position für Punkte wiedergefunden. Im letzten Teil des Rennens hatten wir andere Reifen als Sainz, jüngere Reifen als Felipe, daher konnten wir angreifen", blickt er zurück.

Das täusche jedoch nicht darüber hinweg, dass es zuletzt eher etwas nach hinten ging beim Traditionsteam aus Woking. "Insgesamt hatten wir nicht die Pace, die wir gehofft hatten. Vor ein paar Rennen waren wir direkt hinter den Top-Drei-Teams, nun scheinen wir eher mit Toro Rosso, Williams und Force India zu kämpfen. Wir haben etwas Performance verloren", stellt er klar.

McLaren kämpfte zuletzt gegen Toro Rosso, Foto: Sutton
McLaren kämpfte zuletzt gegen Toro Rosso, Foto: Sutton

Alonso erklärt Austin-Manöver gegen Massa

In der Schlussphase des US GP fand sich Alonso dennoch im Blickpunkt der Öffentlichkeit wieder. Ein hartes Manöver gegen Felipe Massa inklusive Berührung und Reifenschaden beim Brasilianer brachte Alonso zwar eine Position und viel Lob, aber auch den Unmut von Massa. Die Stewards sahen nach einer Untersuchung und der Anhörung beider Fahrer von einer Bestrafung gegen Alonso ab. Nun schilderte er die Situation nochmals aus seiner Sicht.

"Es ist eine Kurve, wo du die Innenseite nicht sehen kannst. Du bremst mehr oder weniger im Mittelteil der Strecke, der Scheitelpunkt ist links. Die Kurve hat einen blinden Eingang", setzt Alonso an. "Ich wusste um das Risiko des Manövers. Aber ich habe sehr spät gebremst, denn ich wollte das Auto neben ihn oder sogar vor ihn bringen, ansonsten hätte er mich nicht gesehen. Leider haben wir uns berührt. Er hatte einen Plattfuß, ich hatte auch einen schleichenden Plattfuß, weil die Felge gebrochen war. Da hatte ich viel Glück", erklärt Alonso.