Nico Hülkenbergs Ausgangsposition für den Großen Preis der USA war vielversprechend. Der Force-India-Pilot startete vom siebten Startplatz und rechnete sich zu Recht gute Chancen auf ein starkes Ergebnis aus. Dazu sollte es jedoch nicht kommen, denn Hülkenbergs Rennen fand schon unmittelbar nach dem Start ein jähes Ende.

Hülkenberg im Sandwich

Was war passiert? Hülkenberg, Valtteri Bottas und Sebastian Vettel steuerten nebeneinander die erste Kurve des Circuit of the Americas an. Bottas auf der Innenseite, Vettel außen und Hülkenberg in der Mitte. Und genau diese Sandwich-Position wurde Hülkenberg zum Verhängnis, da er zwischen den beiden Autos eingeklemmt wurde. Zunächst wurde Hülkenberg vom einlenkenden Vettel touchiert und kollidierte daraufhin mit Bottas, wodurch sein Wagen an der Lenkung so schwer beschädigt wurde, dass er aufgeben musste.

"Mir ist schlicht und ergreifend der Platz ausgegangen", klagte Hülkenberg anschließend. "Sebastian hat aggressiv eingelenkt am Scheitelpunkt und mir nicht viel Platz gelassen. Nach außen hatte er schon Platz, ich weiß nicht, ob er ihn nicht benutzen wollte. Ich hatte innen aber ein Auto und konnte mich nicht in Luft auflösen", war der Force-India-Pilot auf Vettel ganz und gar nicht gut zu sprechen.

Was Hülkenberg zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, aber bereits ahnte, war, dass ihm durch den Ausfall ein ziemlich gutes Ergebnis durch die Lappen gegangen war. Später im Rennen schieden nämlich noch sowohl Max Verstappen als auch Kimi Räikkönen aus, sodass Platz fünf für den Emmericher durchaus realistisch gewesen wäre. "Es ist sehr frustrierend", schüttelte er den Kopf. "Da macht man das ganze Wochenende einen guten Job, arbeitet hart, und dann ist das Rennen unverschuldet so schnell zu Ende."

Vettel verteidigt sich

Ob er mit Vettel das Gespräch suchen werde, konnte Hülkenberg unmittelbar nach dem Rennen noch nicht sagen. "Mal gucken", lautete seine knappe Antwort. Für den scheidenden Force-India-Fahrer war es der fünfte Ausfall in der laufenden Saison. Vettel konnte mit den Anschuldigungen seines Landsmanns hingegen nichts anfangen. "Ich habe ihn nicht gesehen, deshalb wusste ich nicht, wohin er wollte", zuckte er mit den Schultern.

"Ich habe mich auf die Gruppe vor mir konzentriert und versucht, ein bisschen später als die Red Bulls zu bremsen. Ich habe mich auf den Kurvenausgang konzentriert und versucht, einen der Red Bulls mittels Traktion zu schlagen, und als ich einlenkte und in der Mitte der Kurve war, bekam ich den Schlag", schilderte der Ferrari-Pilot, der schlussendlich Vierter wurde, den Zwischenfall aus seiner Sicht und war erleichtert, weiterfahren zu können. "Ich war überrascht, dass es keine Beschädigung gab."

Bottas' Rennen zerstört

Doch nicht nur Hülkenbergs Rennen wurde durch den Zwischenfall in der ersten Kurve nachhaltig beeinträchtigt, selbiges galt auch für Bottas. Der Finne trug einen kaputten Hinterreifen davon, musste sich zurück an die Box schleppen und lag damit schon nach einer Runde aussichtslos zurück. "Ich hatte eine gute Linie für die Kurve, aber am Scheitelpunkt berührte mich Hülkenberg und ich bekam einen Platten", klagte der Williams-Pilot. Zudem wurde dabei der Unterboden seines Wagens beschädigt, sodass er Downforce verlor und nicht über den 16. Platz hinauskam.

Bottas zog sich einen Reifenschaden zu, Foto: Sutton
Bottas zog sich einen Reifenschaden zu, Foto: Sutton

Kvyat dreht Perez

Neben Hülkenberg erwischte es in der ersten Runde übrigens auch Sergio Perez, den zweiten Force-India-Fahrer. Der Mexikaner wurde beim Anbremsen von Kurve elf von Daniil Kvyat gedreht, wofür der Russe mit einer Zehn-Sekunden-Strafe belegt wurde. "Ich wurde hart von Kvyat getroffen, der einen Fehler gemacht und die Kontrolle verloren hat", so Perez. "Plötzlich war ich Letzter mit einem schwer beschädigten Auto." Dennoch gelang dem Mexikaner noch eine starke Aufholjagd, die ihn bis auf Platz acht führte.