Auch knapp ein Jahr nach dem werksseitigen Einstieg von Renault befindet sich das Team noch immer mitten in der Aufbauphase. Dass die Resultate in dieser Saison noch sehr weit davon entfernt sind, wo Renault ins spätestens fünf Jahren sein will - nämlich ganz oben -, ist wenig verwunderlich. Nach der letzten Renault-Ära hatte das Lotus-Team extrem Personal abgespeckt.

Das ist im Jahr eins der Renault-Neuauflage die größte Herausforderung für Teamchef Frederic Vasseur. Mit Bob Bell holten die Franzosen früh einen Top-Mann als Technischen Direktor, mit Chris Dyer folgte bald ein weiterer großer Name.

Zuletzt war James Allison Ferraris Technischer Direktor, Foto: Sutton
Zuletzt war James Allison Ferraris Technischer Direktor, Foto: Sutton

Seitdem ist es allerdings etwas ruhiger geworden um den französischen Rennstall. Als die Trennung zwischen James Allison und Ferrari in dieser Saison allerdings Form annahm, kamen schnell Gerüchte auf, der Brite könnte an alte Wirkungsstätte zurückkehren. Vieles sprach für eine vierte Amtszeit in Enstone.

Im Interview mit Motorsport-Magazin.com begrub Vasseur aber nun alle Hoffnungen auf die Rückkehr des begehrten Technikers. "Das wird nicht der Fall sein", sagte der Franzose. "Ich weiß, dass er eine schwierige Zeit durchmacht, es ist seine Entscheidung." Allison hatte Anfang des Jahres unerwartet seine Frau verloren.

Angesichts der aktuellen Performance von Renault - derzeit belegt das Team mit lediglich acht Punkten Rang neun in der Konstrukteurswertung - hatten einige auf spektakuläre Neuverpflichtungen gehofft. "Große Namen haben aber nicht oberste Priorität", stellt Vasseur klar.

Hülkenberg: Das Jetzt ist nicht wichtig

"Wir haben einige gute Jungs, die in den nächsten Wochen und Monaten zum Team hzinzustoßen werden. Seit Saisonbeginn haben wir 100 Leute rekrutiert - das ist ein großer Schritt und eine große Aufgabe. In nächster Zeit werden noch weitere Leute dazukommen", verspricht Vasseur.

Immerhin bei den Piloten konnten die Franzosen zuletzt aufhorchen lassen. Nico Hülkenberg wechselt von Force India zu Renault. Der sieht die Situation noch gelassen: "Es ist nicht wichtig, wo sie jetzt stehen, nur wo sie nächstes Jahr dann sind. Uns erwartet gemeinsam ein langer Weg. Das Team kommt aus einem harten Jahr, aber ich freue mich darauf, bin gespannt."