Home, sweet home, heißt es am Wochenende für das Haas F1 Team. In der Debüt-Saison der Mannschaft steht nun das lang ersehnte Heimrennen auf dem Programm und die Zuschauer erwarten viel von Haas - für Teamgründer Gene Haas zu viel. "Ich versuche die Erwartungen runterzuschrauben, denn es scheint so, als würden die Leute hier eine Menge erwarten. Im Racing ist es aber besser, die Menschen zu überzeugen, in dem man ihre Erwartungen übertrifft, anstatt zu viel Hoffnung zu produzieren", gab sich der Amerikaner bescheiden.

Nicht ohne Grund. Seit dem Österreich GP Anfang Juli ist die Mannschaft punktelos. Noch schlimmer als das: in den vergangenen Rennen sorgte Haas vor allem durch technische Defekte wie explodierende Bremsscheiben für Aufsehen. Immer wieder mussten Romain Grosjean und Esteban Gutierrez resigniert ihre Boliden abstellen - in teils aussichtsreichen Positionen.

Tief kein Grund zur Panik

Nach den ersten vier Saisonrennen hing der Himmel noch voller Geigen. 22 Punkte hatte Grosjean für Haas eingefahren und der Neueinsteiger lag auf Rang fünf der Konstrukteurs-Wertung. Lobeshymnen schlugen dem Team entgegen, bis schließlich der Einbruch kam. In den folgenden zwölf Rennen addierte die Mannschaft lediglich sechs weitere Zähler hinzu und schien in einem Sumpf an Problemen zu verschwinden.

Diese Sichtweise kann Teamgründer Haas allerdings nicht teilen. "Wir waren sieben Mal auf Platz elf und das war jedes Mal ein potenzieller Punkt, den wir verpasst haben", erinnerte er und spielte gleichzeitig den 'grandiosen Einstand' und den 'harten Fall' des Teams herunter. "Wir hatten letztlich sechs Monate, um das Auto für die Saison vorzubereiten. Als es dann losging, denke ich, dass wir ein paar Rennen hatten, bei denen das Glück auf unserer Seite war, da die Autos sehr gut vorbereitet waren und gute Performance ablieferten", bezog er sich auf den Beginn der Saison.

Gerade zur Mitte der Saison mit zahlreichen Rennen unmittelbar hintereinander fehlte dem Team im Debütjahr allerdings die Erfahrung, um die Vorbereitungen ähnlich zu gestalten, wie dies zu Beginn der Fall war. Doch jetzt soll es wieder bergauf gehen. "Nun hatte das Team mehr Zeit zusammen und hat mehr Erfahrung gesammelt und wir verstehen die Komponenten besser. Ich denke, dass wir nun eine bessere Performance - besonders der Zuverlässigkeit - sehen werden."

Japan erster Indikator für Erfolg

Die Technik stellt Haas immer wieder ein Bein, Foto: Sutton
Die Technik stellt Haas immer wieder ein Bein, Foto: Sutton

Die ersten Schritte genau in diese Richtung sah Haas bereits in Japan. Grosjean und Gutierrez erreichten in Suzuka erstmals in der Teamgeschichte beide Q3 des Qualifyings. Der Grund war für den Teamgründer schnell ausgemacht: "Das liegt wohl daran, dass wir Aero-Updates hatten. Sie haben diese Updates nach Suzuka gebracht und sie haben funktioniert", so der Amerikaner. Die Boliden seien nun besser im Handling. Nun ist die Hoffnung groß, dass dem Team beim Heim Grand Prix eine ähnliche Qualifying-Leistung gelingt. Und vielleicht auch ein entsprechendes Rennergebnis - in Japan blieb für Grosjean am Ende erneut nur ein elfter Rang.