Beinahe ein wenig unerwartet war das Ergebnis der Qualifikation der beiden Haas-Piloten. Noch am Freitag zehrten wieder technische Defekte an der Motivation des Teams und auch die Leistung auf eine Runde war alles andere als vielversprechend. Einzig die geringen Abstände machten dem Team Mut, dass vielleicht einer der beiden Piloten in den dritten Qualifikationsabschnitt einziehen könnten.

Doch schon im Q1 zeigte sich, dass Haas sogar höhere Ziele erreichen könnte. Mit den Positionen sieben und elf war das Team sogar deutlich vor der eigentlichen Konkurrenz. Relativ komfortabel auf zogen Romain Grosjean und Esteban Gutierrez dann auf den Positionen sieben und acht ins Q3 ein. "Ich freue mich sehr für das gesamte Team. Es war überraschend, dass es beide Autos ins Q3 gebracht haben", gab Gutierrez zu. Das Wochenende habe schwierig angefangen und die verlorene Streckenzeit habe dazu geführt, dass er mit der Balance nicht zufrieden war.

"Das Team hat es aber geschafft sich von den Problemen zu erholen", fügte der Mexikaner hinzu. "Das ist wahrlich eine große Leistung." Dabei gab er auch zu, stolz auf das Team zu sein: "Sie verdienen dieses Ergebnis für die großartige Arbeit. Ohne meine Crew wäre das nicht möglich gewesen. Morgen werde ich mein Bestes geben."

Kleiner Wermutstropfen

Gutierrez holte die bisher beste Startplatzierung für Haas, Foto: Sutton
Gutierrez holte die bisher beste Startplatzierung für Haas, Foto: Sutton

Dort kam Gutierrez nach einem Fahrfehler nicht einmal an seine Zeit aus dem Q2 heran, während sich Grosjean und natürlich auch die Konkurrenz noch einmal steigern konnte. Dabei hatte der Franzose das Pech, dass er seine Runde nach Sergio Perez begonnen hatte und da die Runden gleich schnell waren, wurde Grosjean hinter dem Force-India-Piloten eingereiht. Noch bitterer ist für den Haas-Piloten allerdings, dass Sebastian Vettel nach seiner Strafe genau zwischen den beiden zeitgleichen Fahrern eingereiht wird. Eine Tausendstelsekunde schneller und Grosjean wäre also von Platz sechs statt von acht gestartet.

Dennoch ist das Ergebnis für Haas eine starke Leistung. Zum ersten Mal erreichten beide Piloten den letzten Qualifikationsabschnitt. Zuvor schaffte das Romain Grosjean in Bahrain (Startplatz 9) und Esteban Gutierrez in Italien (Startplatz 10). In einer Qualifikation und vor allem ohne große Patzer der Konkurrenz vollbrachten sie das Kunststück noch nicht. Startplatz acht ist zudem der beste Startplatz in der Geschichte des Teams.

Am Freitag kämpfte Haas noch mit mehreren technischen Problemen, Foto: Sutton
Am Freitag kämpfte Haas noch mit mehreren technischen Problemen, Foto: Sutton

"Es ist ein sehr guter Tag für uns", freute sich Teamchef Günther Steiner. "Es war eines unserer Ziele, dass wir mit beiden Fahrer ins Q3 kommen und das haben wir heute erreicht." Aufgrund der guten Startpositionen sind natürlich die Punkte das Ziel. Doch nach den vielen Reparaturen und der vielen Arbeit des Vortages war Steiner nach dem Ergebnis einfach nur erleichtert: "Hut ab an das Team und die Fahrer."

Ein Mitgrund für den plötzlichen Leistungsschub war ein umfangreiches Updatepaket, dass Haas nach Japan mitbrachte. Wie Grosjean betonte, machte das den Unterschied aus: "Wir haben alles mitgebracht was wir hatten und wir haben es geschafft, alles zum arbeiten zu bringen." Nicht ganz zufrieden war der Franzose jedoch darüber, dass es auch in der Qualifikation wieder leichte technische Schwierigkeiten gab: "Ich hatte nach der letzten Kurve kein DRS." Dadurch verlor er den möglichen sechsten Platz.

Kein einfaches Rennen

Allerdings merkte Grosjean auch an, dass die Punkte noch nicht sicher sind: "Es ist ein langes Rennen auf einer schwierigen Strecke. Die Reifenabnutzung wird wichtig sein. Hoffentlich ist die Rennbalance so gut wie in der Qualifikation, dann sollte alles ok sein." Beim Ziel gibt der französische F1-Pilot sich bescheiden: "Wenn wir am Force India dranbleiben können, sind wir gut unterwegs."