Das Duell um den vierten Platz in der Konstrukteurs WM zwischen Force India und Williams bleibt auch in Suzuka spannend. Im Qualifying musste Williams jedoch einen bitteren Rückschlag einstecken, denn sowohl Felipe Massa, als auch Valtteri Bottas verpassten den Einzug in Q3 knapp. Sergio Perez und Nico Hülkenberg dagegen schafften es geschlossen in den Schlussabschnitt.

Bei Williams ging man in Q2 Risiko und erhoffte sich, mit nur einem Versuch das Weiterkommen zu sichern. Bottas jedoch scheiterte um 0,078 Sekunden an der Vorgabe von Perez, Massa fehlten weitere 65 Tausendstelsekunden. "Wenn wir auf unsere Qualifying-Leistungen der letzten Jahre hier blicken, ist es enttäuschend, nicht in Q3 gekommen zu sein", so ein geknickter Bottas. Noch im vergangenen Jahr wurde der Finne im Qualifying Dritter, für Massa reichte es immerhin zu Rang fünf. Von derartigen Ergebnissen ist man bei Williams derzeit aber weit entfernt.

"Wir waren einfach nicht schnell genug", stellt Bottas klar. "In Q2 hatte ich etwas Verkehr, aber der Speed war nicht da. Das einzig Positive ist, dass wir für morgen freie Reifenwahl haben", greift Bottas nach dem Strohhalm. Teamkollege Massa zeigte sich vor allem überrascht von einem Team, dass sich unerwartet zwischen Force India und Williams einreihte: Haas.

"Wir sind ein Zehntel langsamer als Force India, wie auch in Malaysia. Aber ich bin überrascht von Haas", so Massa. Für das Rennen erwartet der Brasilianer eine harte Aufgabe. "Es wird ein großer Kampf werden. Aber wir werden alles versuchen, um ein starkes Ergebnis zu bekommen und so viele Punkte wie möglich einzufahren", kündigt er an.

Williams verpasste geschlossen den Einzug in Q3, Foto: Sutton
Williams verpasste geschlossen den Einzug in Q3, Foto: Sutton

Perez profitiert von Vettel-Strafe und Reglement

Für Williams ist die Situation umso bitterer, als dass Sergio Perez aufgrund der Strafe für Sebastian Vettel nun sogar von Platz sechs startet. Nico Hülkenberg nimmt das Rennen von Platz neun aus in Angriff. Für den Mexikaner ein doppeltes Glück. Denn obwohl er zeitgleich mit Haas-Pilot Romain Grosjean war, startet er - da Vettel die beiden exakt teilt und Perez die Runde zuerst setzte - zwei Plätze vor ihm.

"Es war ein sehr intensives Qualifying. Es gab viele konkurrenzfähige Autos", berichtet Perez von seinen Erlebnissen. Mit seinem Ergebnis ist er hochzufrieden. "Die Abstände sind so gering, der kleinste Fehler macht den Unterschied zwischen Platz sieben und zwölf. Als Team haben wir einen super Job gemacht", verteilte er ein großes Lob.

Geschlagen geben musste sich Nico Hülkenberg, der am Ende knapp zwei Zehntel langsamer war als Perez. Den Grund für den Zeitverlust hat der Deutsche schnell gefunden. "Meine letzte Runde in Q3 sah stark aus, aber ich habe ein paar Zehntel in der letzten Schikane verloren", erklärt er. "Der Kurveneingang war okay, aber ich habe nicht den besten Ausgang erwischt. Mit einer komplett sauberen Runde wäre also vielleicht noch mehr drin gewesen", hadert Hülkenberg etwas.

Es warten harte 30 Prozent

Mit einem starken Teamergebnis könnte Force India schon eine kleine Vorentscheidung im Kampf gegen Williams gelingen. Aktuell trennen die beiden Teams drei Punkte. "Wenn wir ein normales Rennen haben, ohne besondere Zwischenfälle, können wir einige Punkte einfahren", ist Perez sicher. Er weiß: "Wir haben 70 Prozent des Jobs erledigt, aber die verbleibenden 30 Prozent sind die wichtigsten." Hülkenberg warnt jedoch davor, Williams bereits abzuschreiben. "Sie starten jetzt von Platz elf und haben einen Reifensatz frei. Dadurch sind sie flexibler in der Strategie, das ist auch ein Vorteil", stellt er klar. "Wir schreiben sie nicht ab. Es wird ein enger Kampf mit ihnen morgen."