Auch auf den hinteren Plätzen in der Formel 1 wird hart gekämpft. Geht es doch um mehrere Millionen Euro zwischen letzten Position in der Konstrukteurswertung. Auf den Plätzen neun, zehn und elf liegen weit abgeschlagen Renault, Manor und Sauber. Die acht WM-Zähler von Renault sind dabei bereits ein relativ gutes Polster, aber ein Chaos-Rennen könnte das französische Werksteam noch in Gefahr bringen. Brisanter ist jedoch der Kampf zwischen Manor und Sauber.

Durch ein grandioses Rennen von Pascal Wehrlein beim Österreich GP in Spielberg liegt Manor Racing für den Moment auf der zehnten Position der Konstrukteure. Allerdings kann ein einziger Punkt für Sauber bereits den Umschwung bringen, denn Manor hat neben dem zehnten Platz als bestes Ergebnis nur einen 13. Platz anzubieten. Sauber erreichte in dieser Saison bereits fünfmal das Ziel auf Rang zwölf.

Meisterschaftsstand nach 16 Rennen

TeamPunkteWM-PlatzPunkterennen
Renault893
Manor1101
Sauber0110

Wehrlein erzielte in Spielberg den einzigen Manor-Punkt der Saison, Foto: Sutton
Wehrlein erzielte in Spielberg den einzigen Manor-Punkt der Saison, Foto: Sutton

Doch auch Pascal Wehrlein rechnet sich noch Chancen aus, in diesem Jahr Punkte einzufahren. "Wir haben jetzt sicherlich ein besseres Auto als in Österreich, aber in Spielberg war alles perfekt. Die Qualifikation und das Rennen", so der deutsche F1-Pilot. Der 21-Jährige ärgert sich insbesondere über seinen Fehler in Belgien: "Spa hätte ähnlich sein können, aber ich bin in der ersten Runde gecrasht."

In Singapur gab es für Manor auch noch einmal neue Teile, doch das Streckenlayout kam dem Auto nicht entgegen. Ähnlich lief es auch in Malaysia, wo Manor der Konkurrenz nur hinterherfahren konnte. "Ich weiß nicht, welche Strecke uns noch gut passen könnte, vielleicht Brasilien", gab Wehrlein zu. "Es waren aber Spa und Monza auf die wir uns gefreut hatten."

Renault punktet zum dritten Mal

Nach dem Sensationsergebnis in Russland, als Kevin Magnussen Siebter wurde, ging die Formkurve bei Renault erst wieder bergab. Lange folgten keine Punkte, bis Magnussen in Singapur wieder einen Punkterang erreichte. Direkt in Malaysia folgte dann die dritte Platzierung in den Top-Ten. Diesmal war es Jolyon Palmer, der seinen ersten WM-Zähler in der Formel 1 sammelte.

Damit scheint bereits klar, dass Renault den neunten Platz in der WM sicher hat, sofern kein absolutes Chaosrennen unter den verbleibenden fünf Grand Prix ist. Zudem ist Kevin Magnussen davon überzeugt, dass es in dieser Saison nicht bei acht Punkten bleiben wird. "Abu Dhabi sollte eine gute Möglichkeit bieten, weil es viele langsame Kurven gibt. Ich freue mich aber auch auf Suzuka, weil das eine Strecke ist, die sehr cool zu fahren ist", so der Däne.

Beste Rennplatzierungen 2016

RennenRenaultManorSauber
Australien111615
Bahrain111312
China171816
Russland71814
Spanien131612
MonacoAusfall14Ausfall
Kanada161715
Aserbaidschan141812
Österreich121013
Großbritannien17Ausfall15
Ungarn121917
Deutschland161718
Belgien151617
Italien171816
Singapur101613
Malaysia101512

In Russland fuhr Magnussen relativ überraschend den siebten Platz ein , Foto: Sutton
In Russland fuhr Magnussen relativ überraschend den siebten Platz ein , Foto: Sutton

Sauber droht nach aktuellem Stand auf die zweite punktlose Saison in der Geschichte des Teams zuzulaufen. Doch nach einer sportlichen Krise, als das Team sogar regelmäßig mit Manor um die rote Laterne kämpfte, zeigt der Trend eine klare Richtung: Bergauf. Mit Position zwölf in Malaysia bestätigte Sauber zum ersten Mal seit Baku das beste Saisonergebnis des Teams und mit dem aktuellen Trend sind die Punktechancen in den letzten Rennen deutlich gestiegen.

"Wir machen Schritte in die richtige Richtung, auch wenn diese Schritte nicht so groß sind wie erhofft", bestätigte Marcus Ericsson vor dem Wochenende in Malaysia. Er betonte jedoch, dass das Update-Paket immer noch nicht wie erhofft läuft und es Spielraum für Verbesserungen gibt.

Ausblick:

In Malaysia landete Ericsson im Sauber zum dritten Mal in der Saison auf Platz zwölf, Foto: Sutton
In Malaysia landete Ericsson im Sauber zum dritten Mal in der Saison auf Platz zwölf, Foto: Sutton

Sauber hat sich wieder personell verstärkt, seitdem die Übernahme des Teams und damit das Ende der finanziellen Probleme in trockenen Tüchern ist. Das war ein weiterer Grund, warum sich die Ergebnisse in den letzten Rennen wieder verbesserten. Bei noch fünf verbleibenden Rennen sind die Chancen Manor einzuholen also nicht schlecht, zumal die besten Strecken für Manor bereits besucht wurden.

Doch auch Manor verfügt über einige gute Leute, doch die müssen deutlich mehr Leistung als bei einem großen Team erbringen. "Zum Vergleich: Mercedes hat ungefähr 750 Leute für das Auto, wir haben 170. Das sind zwar schon mehr als zu Beginn der Saison, ist aber immer noch eine ganz andere Welt. Für das, was wir haben, machen wir einen sehr guten Job", sagt Wehrlein. Selbst mit Sauber zu kämpfen sei schon eine großartige Leistung.

Fazit:

Im Kampf um die letzten Millionen aus dem großen Topf dürfte Renault durch seine acht Punkte aus dem Schneider sein. Stattdessen kämpfen Sauber und Manor verbissen um die zehnte Position. Jeder einzelne Punkt ist am Ende von Bedeutung. Dabei hat Sauber durch die besseren Ergebnisse hinter den Punkteplätzen nur eine Aufgabe: Einen Punkt mehr zu holen als Manor, doch auch das wird für das Schweizer Team schwierig genug.