McLaren hat sich mit Jenson Button ohne große Mühe in den Top-10 qualifiziert. Der MP4-31 scheint in Sepang ausgesprochen gut zu funktionieren. Fernando Alonso konnte das im Qualifying leider nicht nutzen: Für den Spanier stand schon seit längerem Fest, dass er in Malaysia einen weiteren Motorenwechsel und damit auch eine Strafversetzung hinnehmen müssen würde. In Spa hatte er trotz einer solchen Strafe einen erfolgreichen Sonntag und hofft in Malaysia auf eine Wiederholung.

Angesichts des Teamkollegen auf Platz neun leugnet Alonso nicht, dass der Motorwechsel für ihn ein wenig schmerzhaft ist. "Es scheint so, als ob wir hier die Pace hätten. Leider mussten wir die Strafe hier in Kauf nehmen", so der Spanier. Hinsichtlich der Zukunft war es jedoch unvermeidbar: "Wir hätten die Meisterschaft nicht mit dem Motor aus Singapur beenden können, da er schon am Limit war. Nach Spa und hier haben wir für den Rest des Jahres hoffentlich genügend Ersatzteile."

In Sepang möchte er, genau wie in Spa, erneut bis in die Punkteränge vordringen. Dass dies trotz der guten Performance des Boliden kein Kinderspiel wird, weiß Alonso: "Ein Punkteresultat ist ein hochgestecktes Ziel, aber trotzdem möglich." Nur aus eigener Kraft wird es kaum möglich sein, wie er anfügt: "Es wird schwierig, zwölf Autos zu überholen und ohne Hilfe der anderen in den Punkten zu landen. Die Autos vor uns sind schnell und das Feld liegt dicht beisammen."

In Belgien half das Glück bei der Aufholjagd vom letzten auf den siebten Platz. Eine ähnliche Situation erhofft sich Alonso auch in Sepang: "Es hängt davon ab, was vor uns passiert und wie sich die ersten Runden entwickeln. Wir brauchen Hilfe vom Wetter oder etwas anderem, wenn wir Punkte holen wollen." Das Team hat einen solchen Rennverlauf, bei der Entscheidung den Motorenwechsel in Sepang durchzuführen, durchaus berücksichtigt. "Hier kann alles passieren. Das Wetter, ein Safety Car, einfach alles", sagt Alonso.

Alonso hofft auf ein wenig Chaos, um in Sepang nach vorne zu kommen, Foto: Sutton
Alonso hofft auf ein wenig Chaos, um in Sepang nach vorne zu kommen, Foto: Sutton

Perfekte Rennvorbereitung dank Motorwechsel

Auch aus eigener Kraft sollte Alonso allerdings gute Karten haben, sich nach vorne zu kämpfen. Da er am Qualifying quasi nicht teilnahm und nur eine Runde für die 107-%-Hürde setzte, blieb mehr Zeit, sich auf den Sonntag vorzubereiten: "Ich denke, das FP3 war heute wichtiger, um die Reifen mit viel Sprit an Bord zu verstehen. Ich war mit der Session ziemlich glücklich. Wir haben sie für die Longruns genutzt und diese Informationen zahlen sich morgen hoffentlich aus."

Die Enthaltsamkeit im Zeittraining brachte zudem noch einen anderen, wichtigen Vorteil für das Rennen mit sich. "Wir wussten, dass wir im Qualifying sowieso Letzter sein würden. Ich habe also die Mediums benutzt, um eine Rundenzeit zu fahren. Wir haben so versucht, für Sonntag so viele weiche Reifensätze wie möglich aufzuheben, um das Potential des Autos ausschöpfen zu können", so Alonso.

Alonso verbrachte den Großteil des Qualifyings in der Box und sparte so Reifensätze für den Sonntag, Foto: Sutton
Alonso verbrachte den Großteil des Qualifyings in der Box und sparte so Reifensätze für den Sonntag, Foto: Sutton

Neuer Asphalt immer noch ein Fragezeichen

Der McLaren-Pilot ist außerdem der Überzeugung, dass die neue Streckenoberfläche in Sachen Strategie die eine oder andere Tür für eine Überraschung offen lässt: "Der Asphalt verbessert sich stetig, da er brandneu ist. Ich denke, die Rennstrategie ist bei vielen Teams noch nicht zu 100 % sicher."

Dementsprechend können auch er und seine Crew im Rennen mit dem richtigen Riecher vielleicht einen taktischen Clou landen: "Wir werden am Sonntag unser Bestes geben, die Bedingungen richtig zu beurteilen und sehen, was wir in Sachen Strategie tun können. Wenn ich aus dem Reifenvorteil Kapital schlagen kann, können wir hoffentlich einige Plätze gutmachen", fügt Alonso an.