Singapur ist für seine ausgesprochen strengen Gesetze bekannt. So gut wie alles ist in dem südostasiatischen Stadtstaat reglementiert. So ist es etwa verboten, in öffentlichen Verkehrsmitteln zu essen, zu trinken und zu rauchen, und auch beim Überqueren der Straße muss zwingend der Zebrastreifen benutzt werden.

In Singapur herrschen strenge Gesetze, Foto: Motorsport-Magazin.com
In Singapur herrschen strenge Gesetze, Foto: Motorsport-Magazin.com

Wenig überraschend ist es demnach auch untersagt, auf öffentlichen Plätzen Zigarettenstummel wegzuwerfen. Dass auf dieses Delikt eine durchaus saftige Strafe steht, soll am vergangenen Rennwochenende niemand Geringerer als Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene am eigenen Leib zu spüren bekommen haben.

Arrivabene in Haft? Ferrari dementiert

Wie mehrere spanische und englische Medien berichten, musste Arrivabene wegen des Wegwerfens einer Zigarette rund sechs Stunden in Polizeigewahrsam verbringen und wurde zudem mit einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 Singapur-Dollar (655 Euro) belegt.

Ob sich dieser Vorfall allerdings tatsächlich so zugetragen hat, ist zumindest fraglich. Singapurs Nationale Umweltbehörde (NEA) wies auf Anfrage von Channel NewsAsia die Meldungen über Arrivabenes Verhaftung zurück. "Die Berichte in internationalen Medien zu dieser Sache sind falsch", so ein Statement.

Zigaretten spielen bei Ferrari eine wichtige Rolle, Foto: Sutton
Zigaretten spielen bei Ferrari eine wichtige Rolle, Foto: Sutton

Ferrari wies die Vorwürfe gegenüber Motorsport-Magazin.com ebenfalls zurück. "Hinter dieser Geschichte steckt keine Wahrheit. Wir wissen, wer sie in Umlauf gebracht hat, und er wird sich mit ernsthaften Konsequenzen konfrontiert sehen", teilte der Rennstall aus Maranello auf Anfrage mit.

Ferrari und die Tabak-Industrie

Unstrittig ist jedenfalls, dass Arrivabene leidenschaftlicher Raucher ist. Bevor der Italiener im November 2014 den Teamchefposten bei Ferrari von seinem Vorgänger Marco Mattiacci übernommen hatte, war er lange Jahre als Manager beim Tabakkonzern Philip Morris International tätig, zu dem auch die Zigarettenmarke Marlboro, ihres Zeichens Sponsor der Scuderia, gehört.

Aufgrund der bislang enttäuschenden Saison - Ferrari wartet seit über einem Jahr auf einen Sieg - hatte es zuletzt vermehrt Spekualtionen über eine Ablöse Arrivabenes gegeben.