Mercedes: Hamilton mit Problemen

Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Nico Rosberg P5 1:46.51322P1 1:44.15234
Lewis Hamilton P4 1:46.42624P7 1:45.27510

  • Trainingsprogramm: Reifenvergleiche, Longruns, Qualifikationssimulation
  • Techn. Probleme: Hydraulikprobleme bei Hamilton
  • Besonderheiten: Hamilton mit Problemen auf Ultrasoft, Rosberg mit Fahrfehler
  • Nico Rosberg: "Es sieht so aus, als stehe uns eine Schlacht bevor."
  • Lewis Hamilton: "Unsere Pace sah ok aus, besser als letztes Jahr."

Drei Zehntelsekunden Vorsprung standen am Ende des Trainings für Silber zu Buche, zumindest für Nico Rosberg. Der Deutsche brachte seine Runde auf den Punkt und setzte damit die bisher schnellste Runde des Wochenendes. Nach dem ersten Training hatte Rosberg allerdings schon einen kleinen Rückschlag zu verdauen. Nach einem kleinen Fahrfehler rutschte er in die Streckenbegrenzung und beschädigte sich seinen Frontflügel. Für Lewis Hamilton lief dagegen das zweite Training überhaupt nicht. Erst brachte er mit der weichsten Reifenmischung keine Runde zusammen, dann musste er den Tag wegen eines Hydraulikproblems vorzeitig abbrechen. Das sind keine guten Vorraussetzungen für den Rest des Wochenendes.

Ferrari: Starker Räikkönen

Räikkönen war auf seiner besten Runde deutlich vor Vettel, Foto: Sutton
Räikkönen war auf seiner besten Runde deutlich vor Vettel, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Kimi Räikkönen P6 1:46.89020P2 1:44.42734
Sebastian Vettel P3 1:46.28722P5 1:45.16133

  • Trainingsprogramm: Rennsimulationen, Reifentests, Schnelle Runden
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Vettel mit zwei schnellen Runden im Qualirun
  • Kimi Räikkönen: "Im 2. Training hat alles funktioniert und das Handling des Autos war ziemlich gut."
  • Sebastian Vettel: "Es ist hier sehr schwer zu überholen. Wir werden alles auf das Qualifying abstimmen."

Solider Einstand für Ferrari und eine herbe teaminterne Abreibung für Singapur-König Sebastian Vettel. So lässt sich das Training der Scuderia am schnellsten zusammenfassen. Während Kimi Räikkönen auf Tuchfühlung mit Mercedes und Red Bull an der Spitze lag, fehlten Vettel auf P5 satte sieben Zehntel - allein auf Räikkönen. Er habe einfach seinen so wichtigen Singapur-Rhythmus noch nicht gefunden, erklärte Vettel. Außerdem sei Kimi einfach eine extrem gute Runde gelungen. Der Iceman indessen äußerte sich tatsächlich ungewöhnlich euphorisch, sieht sich voll in einem Dreikampf um die Pole Position. Dabei ist der Finne nicht einmal als großer Qualifyer bekannt ...

Red Bull: Starke Vorstellung im ersten Training

Verstappen fuhr im ersten Training Bestzeit, Foto: Sutton
Verstappen fuhr im ersten Training Bestzeit, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Max Verstappen P1 1:45.82325P3 1:44.53229
Daniel Ricciardo P2 1:45.87227P4 1:44.55726

  • Trainingsprogramm: Schnelle Runden, Reifenmanagement, Rennvorbereitung
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Ricciardo mit Dreher im FP2
  • Daniel Ricciardo: "Wir haben immer noch das Gefühl, ein bißchen mehr Speed aus dem Auto holen zu können."
  • Max Verstappen: "Es wird ein interessanter Kampf zwischen uns, Mercedes und Ferrari."

Im Kampf um Pole und Sieg wird Red Bull ein enormes Wörtchen mitzureden haben. Das unterstrich das Team durch eine starke Leistung, besonders im ersten Training. Dort sicherten sich Max Verstappen und Daniel Ricciardo die ersten beiden Positionen. Im zweiten Training konnten sie dann jedoch nicht so sehr nachlegen wie die Konkurrenz, doch mit einer starken Longrun-Pace und den Positionen drei und vier machten sie ihre Ambitionen auf den Sieg deutlich.

Force India: Hülkenberg mit Oberhand im Teamduell

Im ersten Training testete Hülkenberg noch einmal Halo, Foto: Sutton
Im ersten Training testete Hülkenberg noch einmal Halo, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Nico Hülkenberg P13 1:48.35928P6 1:45.18235
Sergio Perez P12 1:48.21428P11 1:46.06326

  • Trainingsprogramm: Longruns, Reifenanalyse, Setup-Findung
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Sergio Perez: "Da sind einige Probleme, die wir lösen müssen, daher fehlt mir Vertrauen ins Auto."
  • Nico Hülkenberg: "Wir wissen noch nicht ganz, wo wir bei der Longrun-Pace stehen, aber über eine Runde sieht es gut aus."

Nico Hülkenberg ist mit der Pace seines Autos zufrieden, zumindest was eine schnelle Runde betrifft. Im zweiten Training schaffte er es sogar Lewis Hamilton hinter sich zu lassen, was natürlich auch auf die Probleme des Briten zurückzuführen war. Die Longrun-Pace ist noch die größte Unbekannte und könnte zur größten Herausforderung für Force India werden, denn das Auto ist nicht gerade das beste im Feld was das Thema Reifenmanagement angeht. Während Hülkenberg zufrieden war, sah es bei seinem Teamkollegen Sergio Perez anders aus. Er fand keine Pace und verlor auf eine Runde knapp eine Sekunde auf den Deutschen.

Toro Rosso: Zwei Top-Ten-Positionen

Kvyat zeigte in Singapur wieder eine gute Leistung, Foto: Sutton
Kvyat zeigte in Singapur wieder eine gute Leistung, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Carlos Sainz Jr. P7 1:46.93628P8 1:45.50733
Daniil Kvyat P8 1:47.68329P10 1:46.02935

  • Trainingsprogramm: Abstimmung, Reifenvergleiche, Longruns
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Sainz unterschätzt seinen Wendekreis
  • Carlos Sainz Jr.: "Wir können glücklich sein mit dem heutigen Tag. Wir sehen hier stark aus."
  • Daniil Kvyat: "Wir sehen konkurrenzfähiger aus als in den letzten Rennen."

Toro Rosso war wohl das Team, dass die größte Überraschung in Singapur schaffte. Nachdem es in den letzten Rennen überhaupt nicht lief, beendeten Carlos Sainz Jr. und Daniil Kvyat den Trainingstag auf den Positionen acht und zehn. Damit lieferten sie sich ein gutes Duell mit McLaren, die sie sogar hinter sich lassen konnten. Der Sprung zu den nächsten Konkurrenten von Force India war auch nicht allzu groß, sodass mit einer guten Arbeit über Nacht sogar die Position als vierte Kraft hinter Ferrari, Mercedes und Red Bull möglich ist.

McLaren: Haltbarkeitsproblem bei McLaren?

Alonso musste sein Auto im FP2 abstellen, Foto: Sutton
Alonso musste sein Auto im FP2 abstellen, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Fernando Alonso P11 1:48.20221P9 1:45.77930
Jenson Button P16 1:49.61520P12 1:46.57430

  • Trainingsprogramm: Longruns, Setup-Optimierung, Reifentests
  • Techn. Probleme: Getriebeprobleme bei Alonso, Probleme mit der Benzin-Einspritzung bei Button
  • Besonderheiten: -
  • Fernando Alonso: "Wir werden kämpfen müssen, um im Qualifying Q3 zu erreichen, denn Force India und Toro Rosso sehen hier sehr stark aus."
  • Jenson Button: "Unsere Pace war heute nicht so gut wie erwartet."

McLaren schwankt nach dem Trainingsfreitag zwischen Freude und Enttäuschung. Von den Zeiten her lief es endlich mal wieder besser, aber nicht so gut, wie das Team erwartet hatte. Zudem zeigten beide Boliden leichte Zuverlässigkeitsprobleme. Erst versagte bei Jenson Button die Benzinversorgung im ersten Training, dann musste Fernando Alonso am Ende des zweiten Trainings seinen Boliden abstellen, weil ein Problem mit dem Getriebe vorlag. Es wird auf jeden Fall nicht einfach werden, das geplante Ziel als vierte Kraft in Singapur zu erreichen.

Haas F1: Grosjean im Pech

Mit diesem lädierten Heckflügel musste sich Grosjean an die Box schleppen, Foto: Sutton
Mit diesem lädierten Heckflügel musste sich Grosjean an die Box schleppen, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Esteban Gutierrez P10 1:48.10923P13 1:46.72736
Romain Grosjean P22 -2P19 1:48.39112

  • Trainingsprogramm: Neue Teile, Reifenanalyse, Rennsimulation, Schnelle Runden
  • Techn. Probleme: Batteriedefekt im FP1 bei Grosjean
  • Besonderheiten: Dreher mit Einschlag von Grosjean im FP2
  • Romain Grosjean: "Es war der schlimmste Tag, den man sich vorstellen kann."
  • Esteban Gutierrez: "Wir haben einige Updates gebracht und es war interessant, ein Gefühl dafür zu bekommen."

Für die beiden Haas-F1-Piloten hätte der Trainingsfreitag kaum unterschiedlicher verlaufen können. Esteban Gutierrez hatte einen problemfreien Tag und konnte insgesamt 59 Umläufe hinter sich bringen. Ganz anders sah es bei Romain Grosjean aus. Bereits nach zwei Runden wurde der Franzose auf dem Marina Bay Street Circuit von einem Problem mit der Batterie gestoppt. Erst im zweiten Training konnte Grosjean wieder die Garage verlassen, doch es lief weiterhin nicht rund. Nach Klagen über die Bremse drehte sich Grosjean, schlug rückwärts in die Bande ein und beschädigte sich seinen Heckflügel, was erneut ein frühes Ende mit sich brachte.

Williams: Business as usual

Einzig Massa schaffte es im ersten Training in die Top-Ten, Foto: Sutton
Einzig Massa schaffte es im ersten Training in die Top-Ten, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Felipe Massa P9 1:48.04427P14 1:46.85630
Valtteri Bottas P14 1:48.45326P15 1:46.96030

  • Trainingsprogramm: Longruns, Setuparbeit, Reifentests
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Valtteri Bottas: "Wir hatten den ganzen Tag mit der Balance zu kämpfen und waren bis zum Schluss nicht glücklich damit."
  • Felipe Massa: "Ich denke, wir sind ziemlich wettbewerbsfähig, wissen aber nicht, wieviel Sprit die anderen Autos hatten."

Ganz Williams-untypisch begann der Freitag mit einer Top-Ten-Platzierung von Felipe Massa, die aber wohl eher zufällig entstand. Dabei war der Brasilianer auch im zweiten Training schneller als sein Teamkollege Valtteri Bottas, der enorm mit der Balance seines Boliden zu kämpfen hatte. Ansonsten war es ein normaler Trainingsfreitag für das Team aus Grove mit vielen Runden und vermutlich mehr Sprit als die Konkurrenz.

Renault: Überraschend gut in Singapur

Im zweiten Training belegte Magnussen sogar Platz 16, Foto: Sutton
Im zweiten Training belegte Magnussen sogar Platz 16, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Kevin Magnussen P18 1:50.26329P16 1:47.16130
Jolyon Palmer P17 1:49.79427P17 1:47.16634

  • Trainingsprogramm: Longruns, Qualifikationssimulationen, Setuparbeit
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Kevin Magnussen: "Es sieht hier so aus, als seien wir ein bisschen weiter vorn als zuletzt."
  • Jolyon Palmer: "Wir haben alles erreicht, was wir wollten."

Renault ist mit seinem Freitag sehr zufrieden. Nur vier Zehntelsekunden fehlten zur Konkurrenz von Haas und Williams. Allerdings wird Williams wohl zum Samstag noch einiges nachlegen können, sodass Renault sich primär mit Haas um die Positionen streiten wird, zumindest, wenn das französische Werksteam in den nächsten Tagen ähnliche Fortschritte wie die direkten Konkurrenten macht.

Sauber: Manor deutlich geschlagen

Ericsson kam mit seinem Sauber nicht wirklich zurecht, Foto: Sutton
Ericsson kam mit seinem Sauber nicht wirklich zurecht, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Felipe Nasr P151:49.59516P18 1:47.53130
Marcus Ericsson P20 1:51.47916P20 1:48.48732

  • Trainingsprogramm: Abstimmung, Rennsimulation, Reifenvergleiche
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: Motorwechsel bei Ericsson vor dem zweiten Training
  • Marcus Ericsson: "Im ersten Training hatte ich Schwierigkeiten mit dem Antriebsstrang. Daher entschieden wir, den Motor vor dem zweiten zu wechseln."
  • Felipe Nasr: "Für das Rennen wird es wichtig sein, das Reifenmanagement im Griff zu haben."

Sauber hat nach mehreren Rennen in Folge in Singapur endlich mal wieder die rote Laterne abgeben können. Deutlich schlugen Felipe Nasr und Marcus Ericsson die beiden Sauber-Piloten. Bis zu Renault fehlte dem Schweizer Team dann aber auch noch einmal eine knappe halbe Sekunde. Marcus Ericsson kam jedoch bei weitem nicht so gut zurecht wie sein Teamkollege. Im ersten Training fehlte dem Schweden aufgrund eines Problems mit dem Antrieb viel Streckenzeit, was sich auch im zweiten Training noch deutlich auswirkte mit einem Rückstand von fast einer Sekunde auf seinen Teamkollegen.

Manor: Rote Laterne ohne Bewährung

Selbst Wehrlein fuhr am Freitag der Konkurrenz deutlich hinterher, Foto: Sutton
Selbst Wehrlein fuhr am Freitag der Konkurrenz deutlich hinterher, Foto: Sutton
Fahrer FP1BestzeitRundenFP2BestzeitRunden
Pascal Wehrlein P19 1:51.11223P21 1:48.50533
Esteban Ocon P21 1:52.37933P22 1:48.82329

  • Trainingsprogramm: Reifenanalyse, Neue Teile, Setup, Longruns
  • Techn. Probleme: -
  • Besonderheiten: -
  • Esteban Ocon: "Auf den Longruns sind wir sehr glücklich mit dem Auto."
  • Pascal Wehrlein: "Wie erwartet sind wir hier nicht schnell genug im Vergleich mit anderen Teams."

Für Manor war bereits vor dem Wochenende klar, dass es in Singapur nicht einfach würde. Die Strecke verlangt eine gute Aerodynamik und der Mercedes-Motor im Heck des Boliden bringt keinen wirklichen Vorteil. Dafür zählte Manor am Ende der längsten Geraden zu den Schnellsten. Während die Pace, trotz der neuen Aerodynamikteile, auf eine Runde nicht allzu gut war, erhofft sich das Team im Rennen noch ein wenig mehr. In den Renntests waren beide Piloten zufrieden.

Rundenprotokolle der Fahrer und Teams

Beim Nachtrennen in Singapur auf dem Marina Bay Street Circuit übernimmt Toro Rosso sowohl bei den Teams als auch bei den Fahrern die Spitze in der Fleißwertung. Mit 64 Umläufen hat Daniil Kvyat am Trainings-Freitag die meisten Umläufe zurückgelegt. Allerdings hat er nur eine Runde mehr als Nico Hülkenberg, der seinerseits nur eine Runde vor Esteban Ocon liegt. Der Kampf um das Fleißkärtchen ist also hart. Romain Grosjean wird unterdes mit nur 14 Runden nach Tag eins wohl keine Chancen mehr auf den Sieg haben. Bei den Teams hat Toro Rosso mit 125 Runden, also umgerechnet gut 630 Kilometern, mit fünf Umläufen vor Renault.