Jenson Button hat noch lange nicht genug vom Motorsport. In seinem Sabbatjahr 2017 überlegt der McLaren-Veteran, in anderen Rennserien an den Start zu gehen. Um rennscharf zu bleiben für eine Rückkehr in die Formel 1 zur Saison 2018? Möglichkeiten gibt es für einen Top-Piloten wie Button sicherlich einige, um an ein attraktives Cockpit abseits der F1 zu gelangen. Der 26-Jährige nannte am Rande des Singapur-Wochenendes sogar erste Optionen.

"Vielleicht fahre ich etwas anderes, wie Rallycross oder Super GT in Japan", wurde Button von Reuters während eines Promo-Events zitiert. "Es gibt so viele Optionen. Das ist spannend, denn ich kann mein Leben kommendes Jahr so verbringen wie ich es möchte." McLaren würde seinem verdienten Fahrer sicherlich keine Steine in den Weg legen, sollte er einmal Lust auf etwas anderes als das vertraute Formel-1-Auto verspüren.

Ein Jahr in Freiheit

Vor allem aber freute sich Button auf eine Abwechslung nach all den Jahren und dem Verzicht, den der Beruf des F1-Fahrers mit sich bringt: Termine und übervolle Zeitpläne. "Ich bin 17 Jahre lang in der Formel 1 gefahren", so der frühere Weltmeister. "Das ist mein gesamtes Erwachsenen-Leben. Jetzt möchte ich mal ein Jahr leben, das nicht komplett durchgeplant ist." Ob McLaren-Boss Ron Dennis das gern hören wird?

Big Ron kann aber sicher sein, dass Button sich nächstes Jahr nicht auf die faule Haut legt. Pläne für weitere Teilnahmen an seiner Passion - dem Triathlon - gibt es bereits. Und dazu ein bisschen Privatleben. Button: "Ich möchte mehr Zeit mit Freunden und der Familie verbringen und auch mal was anderes unternehmen." Wie etwa Rallycross - das Mekka für Rennfahrer im Herbst ihrer Karriere. Dort würde er aktuell auf Fahrer wie Petter Solberg oder Mattias Ekström treffen.

Fährt Button 2017 erstmals in seiner Karriere Rennautos mit Dach?, Foto: Sutton
Fährt Button 2017 erstmals in seiner Karriere Rennautos mit Dach?, Foto: Sutton

Ex-Kollegen in Japan unterwegs

Einsätze in der japanischen Super GT erscheinen ebenfalls denkbar. Button genießt nicht zuletzt seit einer früheren Beziehung zu Model Jessica Michibata ein hohes Ansehen im Land der aufgehenden Sonne. In der durchaus hochwertigen GT-Serie würde er zudem gegen frühere McLaren-Angestellte fahren. Heikki Kovalainen und Oliver Turvey treten derzeit in der Super GT an.

Mit Renneinsätzen würde sich Button fit halten für eine mögliche Rückkehr in die Formel 1 in zwei Jahren - obwohl nicht wenige Beobachter glauben, dass das nicht passieren wird. Button wollte von einem endgültigen F1-Rücktritt noch nichts wissen, könnte aber wohl versöhnlich mit seiner Karriere abschließen. "Als Kind war es mein Traum, die Weltmeisterschaft zu gewinnen", sagte er. "Ich habe mein Ziel erreicht. Würde ich gern mehr gewinnen? Natürlich. Aber wäre ich traurig, wenn ich aufhöre? Nein."