Es waren die Bomben des Monza-Wochenendes: Zwei Urgesteine der Formel 1 werden in der kommenden Saison nicht mehr antreten. Felipe Massa erklärte bereits am Donnerstag seinen Abschied aus der Königsklasse. Am Samstag folgte die Verkündung eines Abschieds auf Raten von Jenson Button. Zusammen hatten die beiden Fahrer 539 Rennen in der Formel 1 auf ihrem Konto. Am Sonntag in Monza sollten Nummer 298 für Button und 243 für Massa folgen.

Die Ausgangslage der beiden Piloten versprach allerdings keinen grandiosen Beginn der Abschiedstournee. Button hatte sich im Qualifying Startplatz 14 erfahren, deutlich frustrierender - obwohl besser platziert - war Rang elf für Massa. Um Haaresbreite wurde es aus Q3 geworfen, während Teamkollege Valtteri Bottas von P5 aus ins Rennen ging.

Felipe Massa kam am Start bis auf Rang acht nach vorne, Foto: Sutton
Felipe Massa kam am Start bis auf Rang acht nach vorne, Foto: Sutton

Da waren es nur noch acht

Mit dem Erlöschen der Lichter der Ampel am Sonntag, tickte die Uhr. Das achtletzte Rennen der Karriere begann. Ein besonderer Moment für Massa. "Es ist immer emotional. Hier besonders, da ich wusste, dass ich im kommenden Jahr hier nicht mehr am Rennen teilnehmen werde", gab er gegenüber Skysports ehrlich zu.

Seit seiner Zeit bei Ferrari verbindet den Brasilianer eine besondere Beziehung zu Italien. Er spricht die Sprache und die Fans verehren ihn für seine Jahre bei der Scuderia. Einige brachten zum Rennen extra Banner für den scheidenden Williams-Piloten mit, um sich von ihrem ehemaligen Helden zu verabschieden. "Es zeigt, welchen Respekt sie vor mir haben und ich auch vor ihnen. Ich hoffe, ich kann die restlichen sieben Rennen der Saison so genießen, wie ich das Rennen hier genossen habe", zeigte sich Massa etwas wehmütig.

Im Rennen selbst kämpfte der Brasilianer mit den weichen Reifen. Mit freier Reifenwahl hatte sich Williams einen Vorteil auf diesen Pneus erhofft und wollte mit Massa nur einmal die Box ansteuern. Der hohe Abbau ließ diese Strategie allerdings nicht zu. Erst in den letzten 17 Runden des Rennens, als er auf superweichen Reifen unterwegs war, war Massa wirklich zufrieden. "Dann begann mein Rennen wirklich. Das Auto war wirklich gut und auch die Pace. Ich konnte auf Sergio Perez aufholen. Wenn wir noch eine Runde mehr gehabt hätten, wäre vielleicht noch eine Position drin gewesen", erklärte er.

So beendete Massa seinen letzten Italien GP auf Rang neun. Nicht das Ergebnis, das er sich selbst, aber auch seinen italienischen Fans gewünscht hatte. 2014 und 2015 war er jeweils Dritter geworden und konnte die einzigartige Atmosphäre genießen. "Leider konnte ich heute nicht auf das Podium klettern, aber es war ein großartiges Gefühl, hier zu fahren."

Button: Eines meiner besten Rennen - nach Runde 1

An eine Podiumsplatzierung hatte Button schon vor dem Rennen nicht glauben können, nach der ersten Runde in Monza war diese endgültig außer Reichweite. "Ich hatte eine entsetzliche erste Runde. Ich habe einen schlechten Start erwischt, einige Fehler gemacht und war außen in den beiden Lesmos. Dort wurde ich dann von einem der Sauber von der Strecke gedrängt", fasste Button seinen missglückten Auftakt zusammen.

Die Konsequenz: Ein Ausflug ins Kiesbett und der letzte Platz. Von dort aus arbeitete sich der McLaren-Pilot wieder bis auf Rang zwölf nach vorne - zufrieden stimmte ihn das Ergebnis aber nur bedingt. "Ich habe in der ersten Runde ein paar Fehler gemacht, die nicht hätten passieren sollen", erklärte Button und ließ sich schließlich doch noch ein paar Superlative entlocken. "Das restliche Rennen war großartig und ich hätte mir nicht mehr wünschen können. Ich bin sehr happy mit meiner Performance, das war eines meiner besten Rennen."

Keine optimale Vorbereitung

Die vergangenen Tage haben aber auch beim dienstältesten Fahrer der Formel 1 Spuren hinterlassen. Die Verkündung der McLaren-Entscheidung am Samstagnachmittag haftete ihm noch an, wie er ehrlich zugab. "Es war ein recht emotionales Wochenende und absolut nicht die beste Vorbereitung auf das Rennen. Sobald die erste Runde aber einmal durch war, hatte ich mich wieder im Griff."

In Singapur geht die Abschiedstournee der beiden Formel-1-Veteranen in zwei Wochen in die nächste Runde. Beide wünschen sich einen besseren Ausgang, als das an diesem speziellen Wochenende der Fall war.