Nach Max Verstappens Start mit der Brechstange und fragwürdigen Manövern beim Großen Preis von Belgien war die Aufregung groß. Keine Strafe, die Aktionen vom Niederländer wurden von den Rennkommissaren nicht einmal untersucht. Doch ganz scheint die Aktion an der Rennleitung nicht vorbeigegangen zu sein. Denn wie Verstappens Boss, Christian Horner, mitteilte, wurde sein Schützling Freitagvormittag von FIA-Renndirektor Charlie Whiting zur Privataudienz geladen.

Der Red Bull-Teamchef sagte gegenüber Sky: "Charlie wollte Max unbedingt eine Wiederholung von Spa zeigen. Er hat ihm eine sanfte Warnung gegeben." Diese Warnung sei als versteckte Botschaft zu deuten, als inoffizielle weiß-schwarze Flagge. Gegen Verstappens jugendliche Aufmüpfigkeit sei ohnehin kein Kraut gewachsen. "Um ehrlich zu sein, es ist bei Max ähnlich wie bei 18-Jährigen: Kritik geht bei dem einen Ohr rein und bei dem anderen wieder heraus", so Horner weiter.

Prominente Befürworter

Unterdessen haben sich auch einige prominente Fürsprecher für Verstappen und seine offensive bis gefährliche Fahrweise gefunden. Carlos Sainz, ehemaliger Teamkollege des Niederländers beim Toro Rosso, dazu: "Das Fahrermeeting war sehr ruhig. Alle Journalisten glauben immer, alle hätten ein Problem mit Max. Dem ist aber nicht so. Ich habe sowieso keine Probleme mit Max. Soweit ich weiß, sind es sowieso nur Kimi und Seb, die mit ihm ein Problem haben. Das müssen also sie mit ihm klären und nicht alle Fahrer." Mit Seb ist natürlich Sebastian Vettel gemeint, jener, der gemeinsam mit Verstappen Kimi Räikkönen am Start in die Mangel nahm. Für ihn ist Spa mittlerweile auch Schnee von gestern: "Das Thema ist gegessen. Es war bitter für alle von uns dreien, dass wir da nicht mehr ums Podium kämpfen konnten."

Verstappen selbst hatte keinen Bammel vor dem Treffen mit Whiting. "Wir haben ein wenig darüber gesprochen, was geschehen ist", so Verstappen selbst gegenüber Sky. "Ich ziehe es sowieso vor, darüber mit Charlie als vor den Medien oder bei der Fahrerbesprechung darüber zu reden. Damit gehörte also auch das Spa-Nachspiel der Vergangenheit an und der Red Bull-Pilot konnte sich wieder ausschließlich aufs Rennfahren konzentrieren.