Pascal Wehrlein klopft auch in Monza an die Tür zu Q2. Im zweiten Freien Training belegte der Manor-Pilot den 16. Platz und befand sich damit genau an der Schwelle zum zweiten Abschnitt des Qualifyings. Dabei kann Manor in Italien nicht wie sonst üblich auf den Vorteil Top-Speed bauen. Normalerweise sind die Manor-Piloten die schnellsten Fahrer im Feld, diesmal mussten sie jedoch anderen den Vortritt lassen.

So wurde Wehrlein mit 352,9 km/h geblitzt und Esteban Ocon brachte es auf 350,4 km/h, während an der Spitze Haas-Pilot Esteban Gutierrez 355,8 km/h anschrieb. Auf den ersten Blick keine großen Unterschiede, die sich aber auf einer Highspeed-Strecke wie Monza summieren und im Klassement niederschlagen, zumal die Abstände ausgesprochen gering sind.

"Normal haben wir nicht so viel Downforce wie die anderen Teams und sind eines der schnellsten Autos auf den Geraden. Hier verringert ihn aber jeder und ist daher so schnell wie wir", erklärt Wehrlein die Besonderheit. "Der Vorteil auf den Geraden, den wir auf anderen Strecken haben, ist hier nicht so groß. Jeder hat ein Monza-Paket."

Unzufrieden war der Deutsche am Freitag noch mit der Balance, diese sei verglichen mit dem letzten Rennen in Spa deutlich schlechter gewesen. Auch der Verschleiß an den Hinterreifen war zu groß. "Im Longrun überhitzt man die Reifen beim Rutschen, was zu Blasenbildung führt", so Wehrlein, der vor allem in den schnellen Kurven wie der Parabolica den nötigen Grip vermisste. Abhilfe schaffen sollen zahlreiche neue Aero-Teile, die Manor im Training erprobte.

Früher Feierabend für Ocon

Ocon hat sich bei Manor bereits eingelebt, Foto: Sutton
Ocon hat sich bei Manor bereits eingelebt, Foto: Sutton

Ocon musste in der Nachmittagssession einen Rückschlag hinnehmen und konnte nur 13 Runden absolvieren, dann war das Training für ihn gelaufen. "Ich hatte einfach keine Power mehr, wir wissen noch nicht genau was los war", schilderte der Rookie seinen verfrühten Feierabend. Am Ende stand Platz 18 zu Buche.

Für den Franzosen ist es nach Spa das zweite Rennen in Diensten von Manor. "Alles fühlt sich einfacher an, es gibt nichts Neues mehr", verrät Ocon gegenüber Motorsport-Magazin.com, sich bereits gut eingelebt zu haben. "Man weiß, wie die Leute arbeiten und wie das Auto reagiert." Wie man in Monza schnell fährt, weiß der 19-Jährige ohnehin, im vergangenen Jahr stand er in beiden GP3-Rennen als Dritter auf dem Podium.