Nach schier unendlichen Verhandlungen ist es geschafft, die Tifosi können aufatmen: Die Formel 1 fährt auch in Zukunft in Monza! An diesem Samstag konnten sich Bernie Ecclestone, FIA-Präsident Jean Todt sowie die Organisatoren des Italien Grand Prix auf eine Fortführung der Zusammenarbeit einigen. Der neue Vertrag läuft über drei Jahre. Somit gastiert die Königsklasse bis einschließlich 2019 auf der ikonischen Strecke vor den Toren Mailands.

Einen Haken gibt es jedoch, wie Ecclestone während einer Pressekonferenz in Monza mitteilte: Einen gültigen Vertrag können die Parteien noch nicht unterzeichnen. Lediglich eine Einigung konnte erzielt werden. Grund: Imola - der ewige Strecken-Rivale von Monza - könnte juristisch gegen die weitere Zusammenarbeit vorgehen.

Vertrag noch nicht unterschrieben

"Leider können wir den Vertrag hier nicht unterschreiben", sagte Ecclestone. "Es ist aber wichtiger, dass wir dank unserer Anwälte eine Einigung gefunden haben. Die kleinen Details werden wir noch aussortieren. Wir werden den Vertrag in London unterzeichnen. Jeder sollte aber glücklich sein, dass wir das Rennen in Monza halten konnten."

Die Verlängerung des Vertrags um drei Jahre fiel kürzer aus als angenommen. Für Ecclestone aber kein Problem. Seine Erklärung für die ausgehandelte Dauer: "Wir haben ein Arrangement, das für jeden passt. Die Welt verändert sich so schnell. Wer weiß, was noch alles passieren wird."

"Das sind fantastische Nachrichten", freute sich Sebastian Vettel. "Wir alle lieben diese Strecke. Wir brauchen diese Strecke im Kalender. Das sind exzellente News! Ich weiß nicht, wie viel die Strecken heutzutage bezahlen müssen, aber... jetzt komme ich etwas in Schwierigkeiten... aber grundsätzlich: Monza muss im Kalender bleiben, egal wer da kommt. Denn es ist mehr als Cash. Es hat Geschichte, Tradition, Enthusiasmus, Ferrari."

Auch Landsmann Nico Rosberg hatte Positives für die Monza-Verlängerung übrig: "Es ist super, wieder hier in Monza zu sein. Die Tifosi kommen immer in Scharen hierher und es ist eine großartige Nachricht, dass wir auch in den nächsten drei Jahren hier fahren werden."

Traditionsstrecke gerettet

In der Vergangenheit war die Finanzierung des F1-Rennens stets das große Monza-Problem gewesen. Offenbar konnten die Organisatoren nun doch genügend Geldgeber für das prestigeträchtige, aber extrem teure Rennwochenende der Formel 1 auftreiben. Damit ist eine weitere Traditionsstätte erst einmal gerettet, nachdem einige Klassiker im Rennkalender akut gefährdet sind.

"Es gibt kein Problem damit, das Rennen hier auszutragen", sagte Ecclestone an diesem Samstag. "Der Vertrag läuft über drei Jahre. Ich hoffe aber, dass wir noch 100 Jahre lang hier sein werden." Sobald der Vertrag über die Verlängerung von allen Parteien unterschrieben wurde, bleibt Monza offiziell im Rennkalender der Formel 1. Damit wäre das leidige Thema erst einmal abgeschlossen.

Imola hatte in den vergangenen Monaten immer wieder dazwischengefunkt, rechnete sich Hoffnung auf eine Rückkehr der Königsklasse aus. Laut Sticchi Damiani, dem Präsidenten des italienischen Automobilverbandes, bestehe jedoch keine Hoffnung. Er selbst hatte sich immer wieder für Monza als Austragungsort des Italien Grand Prix eingesetzt.