Mercedes setzt seine Dominanz in Ferrari-Land fort! Lewis Hamilton und Nico Rosberg ließen die Konkurrenz beim 2. Training zum Italien Grand Prix hinter sich. Diesmal sicherte sich WM-Spitzenreiter Hamilton die Bestzeit vor seinem Teamkollegen. Für seine schnellste Runde in Monza benötigte er 1:22.801 Minuten. Rosbergs persönliche Bestzeit: 1:22.994 Minuten.

"Wir erzielten in beiden Trainings gute Fortschritte mit unserem Programm und unsere Long Run-Pace fühlte sich gut an", sagte Hamilton. "Wir teilten die Reifenmischungen zwischen Nico und mir auf. So konnten wir so viel wie möglich für das Qualifying und das Rennen lernen. Bislang sehen wir recht stark aus." Rosberg hatte unterdessen etwas mit seiner Pace auf einer schnellen Runde am Nachmittag.

Die Platzierungen: Die Mercedes-Silberpfeile an der Spitze - der rote Lokalmatador direkt dahinter. Sebastian Vettel - mit einer halben Sekunde Rückstand zur Spitze - und Kimi Räikkönen belegten nachmittags die Plätze drei und vier. "Ich glaube, Mercedes ist stark", sagte Vettel. "Das ist kein Geheimnis. Ähnlich stark wie vergangenes Jahr. Aber ich glaube wir sind näher dran und können ein sehr gutes Wochenende haben."

Ein kleiner Erfolg für Ferrari gegen den aktuell größten Rivalen Red Bull. Max Verstappen und Daniel Ricciardo landeten auf dem fünften respektive sechsten Platz. Zu Mercedes fehlte den beiden Bullen fast eine Sekunde.

McLaren-Pilot Button sorgte gegen Ende für einen kleinen Lacher am Boxenfunk. "Glauben wir, dass es Sinn macht, hier noch weiterzufahren", fragte er sein Team. "Es ändert sich eigentlich nichts. Wir fahren hier nur so rum und schrauben Kilometer auf alle Teile."

Auffällig: Die Teams legten viele Runden auf den Supersoft-Reifen zurück, die in Spa noch für Kopfzerbrechen gesorgt hatten. Das Reifenverhalten wird sich auch in Monza entscheidend auf den weiteren Verlauf des Wochenendes auswirken. Hinter den drei Top-Teams wurde es bunt in der Zeitentabelle des 2. Trainings. Fernando Alonso und Jenson Button auf den Plätzen sieben und zehn, rahmten Valtteri Bottas und Romain Grosjean ein.

Was gelingt Ferrari beim Heimspiel in Monza?, Foto: Sutton
Was gelingt Ferrari beim Heimspiel in Monza?, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: Nach einem relativ unspektakulären 1. Training, sorgte Esteban Ocon zu Beginn der zweiten Session für etwas Action. Der Formel-1-Rookie rollte plötzlich in den Lesmos-Kurven aus und sorgte für das erste Virtual Safety Car des Wochenendes. Später konnte der Manor-Pilot sein Programm fortsetzen. Mehr Ärger gab es Fernando Alonso, der schon vormittags nur wenige Runden drehen konnte. McLaren-Mechaniker mussten ihn noch in der Boxengasse zurückschieben.

Felipe Massa, der am Donnerstag seinen Rücktritt aus der Formel 1 zum Saisonende verkündete, erlebt bislang kein einfaches Wochenende in seiner zweiten Heimat. Im 1. Training gab es Schwierigkeiten mit dem Turbo seines Williams-Boliden. Am Nachmittag legte ihn ein Problem an an den Brems-Sensoren für einige Zeit lahm. Sieben Minuten vor Schluss konnte er noch ein paar Runden drehen, am Ende waren es 20 - die zweitwenigsten nach Ocon.

Die Technik: Monza-typisch reisten die Teams mit speziellen Aero-Paketen an. Schmale Heckflügel sind Standard auf der schnellsten Strecke im Kalender. Haas sorgte mit einem ungewöhnlich geschwungenen Heckflügel für Aufsehen. Das Teil erinnerte ein wenig an den geschwungenen 2010er Heckflügel von Renault.

Ferrari hat vor dem Heimspiel seine letzten drei Tokens für ein Motor-Update eingesetzt. Laut Informationen von Motorsport-Magazin.com handelt es sich dabei um eine Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors, die beim Training zum Einsatz kam.

Ferrari hat seine letzten Token investiert, Foto: Sutton
Ferrari hat seine letzten Token investiert, Foto: Sutton

Das Wetter: Bella Italia, ein Wetter so schön wie derzeit in großen Teilen Deutschlands. 30 Grad Luft- und 41 Grad Strecken-Temperatur erwarteten die Fahrer am Nachmittag im Königlichen Park zu Monza. In Spa vor einer Woche hatten die Reifen wegen der unerwartet hohen Temperaturen für Ärger gesorgt. In Monza beschwerten sich die Fahrer bislang noch nicht über Blasenbildung an den Pirellis.

Die Analyse: Mercedes an der Spitze - das war keine große Überraschung in Monza. Dahinter hatte Ferrari bislang die Nase vor Red Bull. Allerdings ist bekannt, dass die Bullen im späteren Verlauf gerne mal aufdrehen und mehr Performance abrufen können. Reicht das finale Ferrari-Update, um Verstappen und Ricciardo in Schach zu halten? Ein Podium ohne Ferrari-Pilot wäre eine bittere Schlappe vor den Tifosi. In Monza sollte man auch Neueinsteiger Haas auf dem Zettel haben. Die US-Amerikaner präsentierten sich bislang auffällig stark.