Mit Felipe Massa verabschiedet sich am Ende der Saison einer der beliebtesten Fahrer aus der Formel 1. Grund genug für Motorsport-Magazin.com, den Brasilianer näher unter die Lupe zu nehmen und seine vielen unterschiedlichen Gesichter vorzustellen.

Felipe, der Familienmensch

Felipe Massa und sein Vater Luís Antonio, Foto: Sutton
Felipe Massa und sein Vater Luís Antonio, Foto: Sutton

Die Frau oder Freundin mit dabei im Fahrerlager - das ist in der Formel 1 nichts Ungewöhnliches. Felipe Massa bringt neben seiner Gattin Anna Rafaela Bassi allerdings regelmäßig seine gesamte Familie mit in den Paddock, angefangen von seinem kleinen Sohn Felipinho, der kürzlich niemand Geringeren als Daniel Ricciardo zum Kartrennen herausfordernderte, über seinen Bruder Eduardo bis hin zu seinem Vater Luís Antonio. Letzterer ist der Weltöffentlichkeit besonders vom WM-Finale 2008 bekannt, als er vor laufenden TV-Kameras bereits überschwänglich über den Titelgewinn seines Sohns jubelte. Zu früh, wie sich wenige Sekunden später herausstellte.

Felipe, der Freund

Felipe Massa wählte nicht zufällig Monza als Ort, um seinen Rücktritt bekanntzugeben. Hier verabschiedete sich mit Michael Schumacher vor zehn Jahren auch sein ehemaliger Teamkollege bei Ferrari von der F1-Bühne. Massa und Schumacher verbindet eine tiefe Freundschaft, die weit über die Beziehung zweier ehemaliger Stallkollegen hinausgeht. So war Massa einer jener Piloten, die den Rekordweltmeister nach seinen Skiunfall im Krankenhaus besuchten. "Michael war ein großer Lehrer in meiner Karriere. Ich habe auch wegen ihm entschieden, an diesem Ort meinen Rücktritt bekanntzugeben."

Felipe, der Fußballer

Felipe Massa: Voller Einsatz am Ball, Foto: Sutton
Felipe Massa: Voller Einsatz am Ball, Foto: Sutton

Ein waschechter Brasilianer, wie es Felipe Massa ist, tritt natürlich für sein Leben gerne gegen den Ball. Das zeigt Massa regelmäßig bei den Auftritten der Fahrer-Mannschaft, aber auch, wenn er mit seinem kleinen Sohn im Paddock Fußball spielt. Massa selbst ist Fan des FC Sao Paulo und gut mit dem ehemaligen Real-Madrid-Star Roberto Carlos befreundet, der ihn nicht nur einmal an der Rennstrecke besuchte.

Felipe, der Kartfahrer

Es ist kein Zufall, dass Felipinho Massa auf der heimischen Terrasse in Monaco zum Kart-Duell mit Daniel Ricciardo aufrief, diese Vorliebe bekam er von seinem Vater in die Wiege gelegt. So stammt Felipe Massas Startnummer 19 aus Zeiten, als er noch selbst im Kart saß, zudem richtet der Brasilianer mit dem Desafio Internacional das Estrelas ein jährliches Kartturnier aus, an dem auch die größten Stars der Motorsportszene teilnehmen. Rekordsieger ist, wie könnte es anders sein, Michael Schumacher.

Felipe, Baby!

Immer einen coolen Spruch auf den Lippen: Rob Smedley, Foto: Sutton
Immer einen coolen Spruch auf den Lippen: Rob Smedley, Foto: Sutton

Felipe Massa und die Funksprüche - man könnte ganze Bücher damit füllen. "Felipe baby, stay cool", ist sicherlich der bekannteste Spruch, den man in Verbindung mit dem Brasilianer kennt. Abgesetzt wurde er von Rob Smedley, Massas langjährigem Renningenieur bei Ferrari, der ihm später auch zu Williams folgte, und mit dem ihn eine innige Freundschaft verbindet. Weniger gern erinnern sich Fans des Brasilianers an den Deutschland GP 2010, als Massa Fernando Alonso den Sieg überlassen musste. "Fernando is faster than you", lautete damals Smedleys wenig zweideutige Botschaft an seinen Schützling.