Ein Kalenderentwurf für die kommende F1-Saison sieht erneut 21 Rennen vor. Der Deutschland GP soll erneut auf dem Hockenheimring stattfinden. Doch Hockenheimring-Chef Georg Seiler stellt klar, dass dies nicht zu jedem Preis passieren wird. Denn Verluste wird man nicht mehr schreiben. Ein Promoter muss her, der sämtliche Risiken übernimmt. Gerüchten zufolge soll diese Rolle Bernie Ecclestone übernehmen. Motorsport-Magazin.com hakte bei Georg Seiler nach.

Es gibt die Berichte, dass die Formel 1 2017 in Deutschland gastiert und zwar auf dem Hockenheimring und Bernie Ecclestone selbst als Promoter auftritt.
Georg Seiler: Nachdem wir uns am Hockenheimring nach dem Deutschland GP in diesem Jahr unterhalten haben, Herr Menath, hat sich nichts geändert, der Stand ist derselbe. Jetzt kam diese Nachricht und ich muss leider sagen, dass wir keinen Vertrag haben, aber nach wie vor gesprächsbereit sind. Es wäre natürlich schön, wenn Herr Ecclestone die Promoterschaft übernehmen würde.

Die Nachricht ist also reine Spekulation...
Georg Seiler: Genauso ist es.

Die letzten Gespräche mit Herr Ecclestone wurden während des Deutschland Grand Prix geführt?
Georg Seiler: Genauso ist es.

Haben Sie denn schon ein Fazit gezogen, wie der Deutschland Grand Prix finanziell gesehen ausgefallen ist? Sind Sie doch auf null herausgekommen, wie es ein Zeitungsbericht jetzt sagt?
Georg Seiler: Auch das wäre schön gewesen, wenn die Meldung gestimmt hätte. Natürlich hatten wir einen Verlust. Aber schon aufgrund dessen, dass die Zuschauerzahl nicht ganz erreicht wurde. Hinzu kam, dass wir günstigere Preise angeboten haben. Auch die Kinder haben den Durchschnittspreis gesenkt. Fakt ist, dass wir mit diesem Verlust leben können. Aber er ist vorhanden und wir können uns keine weiteren Verluste erlauben. Wir sind einen Monat nach der Veranstaltung mit den Abrechnungen noch nicht ganz durch, aber: Wir haben einen Verlust gemacht, aber nicht in der Höhe wie vor zwei Jahren.

Wäre das Prinzip, dass Herr Ecclestone als Promoter auftreten würde, aus Ihrer Sicht nur für 2017 oder auch für 2019 und weiter?
Georg Seiler: Wir haben eine klare Meinung: Wir können uns als Rennstrecke künftig keine Verluste mehr erlauben. Wir sind als Rennstrecke auch nicht da, um Verluste zu schreiben, sondern brauchen auch für Instandhaltung entsprechend Investitionen und entsprechende Deckungsbeiträge. Deshalb: Entweder kommt jemand und deckt das Risiko ab oder wir bekommen Landeszuschüsse. Aber wir werden kein Risiko mehr eingehen.

Wissen Sie, wie viele Niederländer angereist sind? Profitiert Hockenheim auch vom Verstappen-Boom?
Georg Seiler: Sicherlich hat es etwas gebracht. Es waren vielleicht ein paar tausend. Die meisten sind nach Spa gereist, weil es für sie näher ist.