Spa-Francorchamps ist die Fahrerstrecke schlechthin im Formel-1-Kalender. Nirgendwo anders werden Mensch und Maschine so sehr gefordert, wie auf der über sieben Kilometer langen Ardennen-Achterbahn. Aufgrund dessen stehen Unfälle in Spa an der Tagesordnung, die nicht selten ziemlich heftig ausfallen. Motorsport-Magazin.com hat die spektakulärsten Crashs der letzten Jahre zusammengefasst.

Michael Schumacher 1996

Michael Schumacher kam im Freien Training vor Pouhon mit dem rechten Hinterreifen auf den Kerb, woraufhin er die Kontrolle über seinen Ferrari verlor mit dem Heck voraus in die Reifenstapel einschlug. Beim Einschlag zertrümmerte Schumacher mit dem Knie das Lenkrad, ging trotz Schmerzen aber im Rennen an den Start, welches er schlussendlich gewann.

Jos Verstappen 1996

In ebendiesem von Schumacher gewonnenen Rennen erwischte es Jos Verstappen. Der Niederländer zerschellte mit seinem Arrows in Stavelot, konnte dem Wrack aber unbeschadet entsteigen.

Startkollision 1998

13 Autos waren in die Massenkarambolage auf der Geraden nach La Source involviert. Auslöser der bis dato größten Startkollision der Formel-1-Geschichte war David Coulthard, der nach einer Berührung mit einem anderen Wagen quer über die nasse Strecke rutschte, in die Boxenmauer einschlug und wieder auf die Strecke zurückgeworfen wurde. Da die nachfolgenden Piloten in der Gischt nicht mehr ausweichen konnten, verwandelte sich Spa zwischenzeitlich in einen Autofriedhof.

Jacques Villeneuve und Ricardo Zonta 1999

Während des Qualifyings flog Jacques Villeneuve in Eau Rouge ab und krachte mit seinem BAR in die Reifenstapel. Trotz der unglaublichen Wucht des Aufpralls konnte der Kanadier unverletzt aus dem Wagen steigen. Nur wenige Minuten später erwischte es seinen Teamkollegen Ricardo Zonta an derselben Stelle. Auch der Brasilianer blieb unverletzt und konnte wie Villeneuve sogar am nächsten Tag am Rennen teilnehmen.

Giancarlo Fisichella 2000

Giancarlo Fisichella crashte im Warm-Up auf regennasser Fahrbahn am Sonntagmorgen in Kurve 14, krachte in die Reifenstapel und überschlug sich. Bei dem Unfall wurde der Benetton des Italieners, der sich dabei am Knie verletzte, so schwer beschädigt, dass er das Rennen mit dem Ersatzauto des Teams in Angriff nehmen musste.

Luciano Burti 2001

Prost-Pilot Luciano Burti schlug nach einem Duell mit Eddie Irvine mit unglaublichen 80G, der größten Wucht bis zu Jules Bianchis verhängnisvollem Unfall in Suzuka, frontal in Blanchimont ein. Wie durch ein Wunder erlitt der Brasilianer lediglich eine Gehirnerschütterung und Blutergüsse im Gesicht, musste die Saison aber vorzeitig beenden und fand nicht mehr den Weg zurück in die Formel 1.

Startkollision 2012

Anders als 1998 herrschte diesmal bestes Wetter vor, was Romain Grosjean aber nicht davon abhielt, unmittelbar nach dem Start in La Source eine Massenkollision auszulösen. Gehöriges Glück hatte dabei Fernando Alonso, dessen Kopf nur um ein Haar von Grosjeans aufgestiegenem Lotus verfehlt wurde. Der Franzose wurde daraufhin von der FIA für das nächste Rennen gesperrt.

Kevin Magnussen 2016

Renault-Pilot Kevin Magnussen wurde das Überfahren eines Kerbs ausgangs Eau Rouge zum Verhängnis. Der Däne schlug mit voller Wucht auf der gegenüberliegenden Seite der Strecke in Raidillon in die Reifenstapel ein, wobei sein Wagen völlig zerstört wurde. Dennoch kam Magnussen mit einer Knöchelverletzung glimpflich davon.