Mercedes: Knappe Pole-Entscheidung

Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Nico Rosberg P4 1:48.019P1 1:46.999P1 1:46.744
Lewis Hamilton P21 1:50.033- -- -

  • Besonderheiten: Hamilton mit Aus in Q1, Rosberg startet auf weich
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: 55 Strafplätze für Hamilton (Motorwechsel)
  • Nico Rosberg: "Am Start habe ich den Nachteil, dass ich den härteren Reifen mit weniger Grip habe."
  • Lewis Hamilton: "Das Wichtigste für mich ist, morgen so wenige Punkte wie möglich zu verlieren. Wir sind hier nicht die mit Abstand Schnellsten."

Die Startpositionen der Silberpfeil-Piloten sind keine große Überraschung. Erstaunlich war eher, wie knapp die Konkurrenz hinter Nico Rosberg war. Nicht einmal zwei Zehntel fehlten Max Verstappen und Kimi Räikkönen auf die Pole-Zeit. Allerdings konnte Rosberg nicht so sehr von den superweichen Reifen profitieren wie die Konkurrenz, da diese auf die Runde überhitzten. Glücklicherweise muss Rosberg die weichste Reifenmischung des Wochenendes nicht nutzen, da er Q3 mit dem weichen Pneu erreichte.

Lewis Hamilton war indes gar nicht erst am Kampf um die Bestzeit teil. Da schon vorher klar war, dass der Brite von ganz hinten ins Rennen gehen wird, sparte er sich Reifen und schied bereits im Q1 aus. Dennoch wird das Rennen für den Briten alles andere als einfach werden. Die Reifen machen Hamilton zu schaffen und die Silberpfeile sind nicht so überlegen wie auf anderen Strecken. Da hilft es auch nicht, dass Spa sehr gute Überholmöglichkeiten bietet.

Red Bull: Verstappen bricht Rekord

Verstappen fehlte nicht viel zur Pole-Zeit, Foto: Sutton
Verstappen fehlte nicht viel zur Pole-Zeit, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Daniel Ricciardo P8 1:48.407P9 1:48.027P5 1:47.216
Max Verstappen P7 1:48.407P2 1:47.163P2 1:46.893

  • Besonderheiten: Ricciardo startet auf weichen Reifen
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Daniel Ricciardo: "Ich wäre weniger glücklich mit P5, wenn man hier nicht so gut überholen könnte. Außerdem kann man hier mit den Reifen viel machen."
  • Max Verstappen: "Die Chance [auf die Pole] ist immer da, wenn Du so nah dran bist, aber uns fehlte der Topspeed."

Im Rahmen der Qualifikation zum Belgien GP gelang es Max Verstappen einen weiteren Rekord zu brechen. Jetzt ist er der jüngste F1-Pilot, der jemals aus der ersten Startreihe gestartet ist. Damit hat der 18-Jährige große Chancen bei seinem Quasi-Heimrennen die große Sensation zu landen. Die zahlreichen Fans, die ihm hinterher gereist sind, werden aber auch ohne Sieg über die Leistung Verstappens feiern. Allerdings hat auch Daniel Ricciardo noch gute Siegchancen, denn im Gegensatz zu seinem Teamkollegen startet der Australier auf einer härteren Reifenmischung.

Ferrari: Starke Ausgangslage

Räikkönen fuhr in Summe die schnellste Runde, Foto: Sutton
Räikkönen fuhr in Summe die schnellste Runde, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Kimi Räikkönen P3 1:47.912P5 1:47.664P3 1:46.910
Sebastian Vettel P2 1:47.802P8 1:47.944P4 1:47.108

  • Besonderheiten: Ferrari qualifizierte sich mit weichen Reifen für Q3
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Kimi Räikkönen: "Heute hatte ich das Gefühl, dass wir eine Chance auf die Pole hatten, daher bin ich etwas enttäuscht."
  • Sebastian Vettel: "Wir haben seit gestern einen Schritt vorwärts gemacht. Die Abstände zwischen den Autos sind sehr klein."

Ferrari kann mit seiner Ausgangsposition für den Belgien GP zufrieden sein, ist es aber nicht. Kimi Räikkönen fuhr in der Summe der besten Sektoren sogar die schnellste Runde, brachte diese aber nicht zusammen. So sicherte sich die Scuderia die zweite Startreihe und darf durch eine starke Leistung im Q2 sogar mit der mittleren Reifenmischung das Rennen angehen. Da der Ferrari zudem ein reifenschonendes Auto ist, liegen gleich mehrere Vorteile bei Räikkönen und Sebastian Vettel.

Force India: Form bestätigt aber keine Überraschung

Mit einer guten Strategie könnte Perez erneut aufs Podium fahren, Foto: Sutton
Mit einer guten Strategie könnte Perez erneut aufs Podium fahren, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Sergio Perez P6 1:48.106P4 1:47.485P6 1:47.407
Nico Hülkenberg P5 1:48.080P3 1:47.317P7 1:47.543

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Sergio Perez: "Wir haben alles aus der Session rausgeholt, was möglich war."
  • Nico Hülkenberg: "Wir müssen mit den Supersofts starten, aber es war richtig, sie in Q2 zu nehmen, denn sonst wäre es schwierig gewesen, in Q3 zu kommen."

Force India konnte die starke Form des Freitags auch in den Samstag mitnehmen, doch für die Ferrari reichte es dann doch nicht ganz. Für das Rennen wird es interessant zu sehen sein, wie die beiden Force-India-Piloten mit den Reifen zurecht kommen. Besonders Sergio Perez hat sich in der Vergangenheit als wahrer Reifenflüsterer einen Namen gemacht. Nico Hülkenberg war mit seiner Runde im Q3 nicht zufrieden, denn mit einer Verbesserung hätte er sogar den fünften Startplatz erreichen können.

Williams: Technik spielt einen Streich

Im Q1 fuhr Massa noch Bestzeit, Foto: Sutton
Im Q1 fuhr Massa noch Bestzeit, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Valtteri Bottas P10 1:48.655P7 1:47.918P8 1:47.612
Felipe Massa P1 1:47.738P6 1:47.667P10 1:48.263

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Beide Piloten mussten ohne volle Motorleistung auskommen
  • Strafen: -
  • Valtteri Bottas: "Schade, dass wir das Software-Problem hatten, denn dadurch haben wir keine Position in den Top 6 erreicht."
  • Felipe Massa: "Ich war glücklich mit dem Auto, der Balance und den Rundenzeiten im Qualifying."

Williams hat eine bittere Schlappe zu verdauen. Software-Probleme sorgten dafür, dass das Team aus Grove in der Qualifikation nicht seine volle Leistung ausschöpfen konnte. Dementsprechend mussten sich Felipe Massa und Valtteri Bottas damit begnügen, ihre Startplätze auch hinter Force India zu beziehen. Für das Rennen wird es aber auch für die Williams-Piloten nicht einfach.

McLaren: Q3 eine große Überraschung

Button erreichte den letzten Qualifikationsabschnitt, Foto: Sutton
Button erreichte den letzten Qualifikationsabschnitt, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Jenson Button P11 1:48.700P10 1:48.051P9 1:48.114
Fernando Alonso P22 - -- --

  • Besonderheiten: Keine Rundenzeit von Alonso in Q1
  • Techn. Probleme: Alonso mit Motorproblem
  • Strafen: 60 Strafplätze für Alonso (Motorwechsel)
  • Fernando Alonso: "Ich werde Lewis' Start beobachten und die ersten Runden, wie er vorankommt. Danach werde ich auf die Zielflagge warten."
  • Jenson Button: "Unsere Rennpace ist besser als unsere Qualifying-Pace. Aber bis Kurve fünf bergauf könnte es etwas knifflig sein in der ersten Runde."

McLaren zeigte sich über den Einzug ins Q3 selbst überrascht. Doch während Jenson Button mit der neuen Honda-Power-Unit eine starke Leistung zeigte, war Fernando Alonso wie vom Pech verfolgt. Der erste Motor gab schon nach drei Runden auf, der zweite zu Beginn der Qualifikation. Dadurch konnte der Spanier zum einen keine Runde fahren und muss durch den weiteren Motorwechsel nun insgesamt 60 Startplätze zurück. Damit hat er den letzten Startplatz sicher.

Haas F1: Knapp an den Top-Ten vorbei

Wegen eines Missverständnisses muss Gutierrez fünf Startplätze zurück, Foto: Sutton
Wegen eines Missverständnisses muss Gutierrez fünf Startplätze zurück, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Romain Grosjean P13 1:48.751P11 1:48.316- -
Esteban Gutierrez P12 1:48.748P13 1:48.598- -

  • Besonderheiten: Grosjean in optimaler Ausgangslage für das Rennen
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: 5 Strafplätze Gutierrez (Behinderung gegen Wehrlein)
  • Romain Grosjean: "Das Rennen wird für andere Teams eine größere Herausforderung als für uns."
  • Esteban Gutierrez: "In FP3 gab es ein Missverständnis, das uns eine Rückversetzung um fünf Plätze in der Startaufstellung eingebracht hat. Das tut sehr weh."

Gemischte Gefühle bei Haas: Während Romain Grosjean knapp den Einzug ins Q3 verpasste und für das Rennen den besten Startplatz mit freier Reifenwahl hat, muss Esteban Gutierrez sich beim Belgien GP erst wieder an seinen Teamkollegen herankämpfen. Wegen eines Missverständnisses mit Pascal Wehrlein wurde der Mexikaner von den Stewarts bestraft und muss fünf Startplätze zurück. Ein herber Schlag. Durch die gute Ausgangsposition von Grosjean hofft das Team auf weitere Punkte.

Renault: Hochzufriedener Q2-Einzug

Magnussen verpasste knapp den Einzug in Q3, Foto: Sutton
Magnussen verpasste knapp den Einzug in Q3, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Kevin Magnussen P14 1:48.800P12 1:48.485- -
Jolyon Palmer P16 1:48.901P14 1:48.888- -

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Kevin Magnussen: "Heute haben wir viel mehr Pace gefunden als erwartet und das ist eine schöne Überraschung!"
  • Jolyon Palmer: "Ich bin ziemlich glücklich mit dieser Vorstellung. Es ist das zweite Mal in Folge, dass ich in Q2 gekommen bin."

Renault war nach dem Qualifikationstag in Spa-Francorchamps hochzufrieden. Beide Piloten erreichten die zweite Runde aus eigener Kraft. Damit hatten Kevin Magnussen und Jolyon Palmer nicht gerechnet, sodass die Freude über das gute Ergebnis noch größer war. Im Rennen wird es jedoch schwer. Der Leistungsnachteil auf den Geraden sollte dazu führen, dass sie von der Konkurrenz einfach überholt werden können, während sie selbst keine Chance haben, zu überholen.

Toro Rosso: Große Enttäuschung nach desaströser Leistung

Kvyat schied bereits in Q1 aus, Foto: Sutton
Kvyat schied bereits in Q1 aus, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Carlos Sainz Jr. P15 1:48.876P15 1:49.038- -
Daniil Kvyat P19 1:19.058- -- -

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Carlos Sainz Jr.: "Es ist ein noch härteres Wochenende für uns als angenommen und es ist enttäuschend, nicht um den Einzug in Q3 kämpfen zu können."
  • Daniil Kvyat: "Wir müssen akzeptieren, dass das Auto da ist, wo es ist. Ich denke, es wird den Rest der Saison so sein."

Die Hoffnungen von Toro Rosso erfüllten sich in der Qualifikation zum Belgien GP nicht. Stattdessen kämpfte das Team weiterhin vergebens mit der richtigen Abstimmung. So war für Daniil Kvyat bereits nach dem ersten Qualifikationsabschnitt der Arbeitstag zu Ende. Carlos Sainz Jr. erreichte immerhin die zweite Runde, doch dort reichte es auch nur zum 15. Startplatz.

Manor: Fehlende Reifen verfälschen Ergebnis

Im Q1 lag Wehrlein sogar in den Top-Ten, Foto: Sutton
Im Q1 lag Wehrlein sogar in den Top-Ten, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Esteban Ocon P18 1:49.050- -- -
Pascal Wehrlein P9 1:48.554P16 1:49.320- -

  • Besonderheiten: Erste Top-Ten-Platzierung in einem Qualifikationsabschnitt
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Esteban Ocon: "Ich bin mit meiner Pace zufrieden, aber es ist nicht einfach mitten in eine laufende F1-Saison einzusteigen."
  • Pascal Wehrlein: "Leider hatte ich keine frischen Softs mehr für Q2. Q1 lief aber erstaunlich gut, ich bin richtig zufrieden!"

Das Q1 in Spa begann mit einer faustdicken Überraschung. Pascal Wehrlein brannte im Manor die neuntbeste Zeit in den Asphalt, während sein Teamkollege nicht über Platz 18 hinaus kam. Für den zweiten Qualifikationsabschnitt fehlten ihm dann jedoch frische superweiche Reifen, weshalb im Q2 nicht mehr als Position 16 drin war. Mit seiner Zeit aus Q1 würde der Manor-Pilot auf Platz 13 starten.

Sauber: Enttäuschung nach Q1-Aus

Nasr verliert seinen 17. Startplatz noch, Foto: Sutton
Nasr verliert seinen 17. Startplatz noch, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Felipe Nasr P17 1:48.949- -- -
Marcus Ericsson P20 1:49.071- -- -

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Leistungsproblem bei Ericsson im Q1
  • Strafen: 10 Strafplätze für Nasr (Motorwechsel)
  • Marcus Ericsson: "Das Qualifying ist für mich enttäuschend verlaufen."
  • Felipe Nasr: "Ich konnte am Ende von Q1 eine ordentliche Rundenzeit fahren, verlor jedoch etwas Zeit, weil ich in der letzten Kurve mit der Hinterachse zu kämpfen hatte."

Für Sauber lief die Qualifikation in höchstem Maße enttäuschend. Nach einem positiven Freitag hatte das Team gehofft. Doch dann lief es nicht nach Plan. Marcus Ericsson kämpfte mit einem Leistungsproblem, weshalb ihm ein paar Zehntel fehlten. Genau diese Zehntel hätten ihm zum Einzug in Q2 gereicht. Sein Teamkollege Felipe Nasr verpasste den Einzug um nicht einmal eine halbe Zehntelsekunde.

Rundenprotokolle der Fahrer und Teams

Nico Rosberg ist auch nach dem zweiten Tag des Belgien GP weiterhin der fleißigste Fahrer im Feld. Mit 91 Umläufen hat er sieben Kilometer, also eine Runde mehr als Felipe Massa absolviert. Lewis Hamilton fiel indes zurück, weil er wegen seiner bekannten Strafversetzung in der Qualifikation nur vier Runden absolvierte. Bei den Teams hat Mercedes dennoch die Nase vorn, auch wenn der Vorsprung auf Williams auf nur noch vier Runden geschrumpft ist.