Die Formel 1 trauert um Chris Amon: Der Neuseeländer hat am 03. August 2016 seinen Kampf gegen den Krebs verloren, wie seine Familie mitteilte. Der ehemalige Formel-1-Pilot verstarb mit 73 Jahren in seiner Heimat.

"Chris hat in den vergangenen Jahren gegen den Krebs gekämpft, aber hat sich dabei nicht nur ein großes Interesse an der Formel 1 bewahrt - und an sehr vielen seiner anderen Lieblingsthemen - sondern hat sich auch seinen wundervollen Humor und sein ansteckendes Lächeln bewahrt", heißt es von der Familie.

Chris Amon fuhr 3 Jahre für Enzo Ferrari, Foto: Sutton
Chris Amon fuhr 3 Jahre für Enzo Ferrari, Foto: Sutton

Amon startete zwischen 1963 und 1976 bei 96 Grands Prix in der Königsklasse des Motorsports. Der Fangemeinde blieb der Neuseeländer vor allem aufgrund seines großen Pechs in Erinnerung. Obwohl er 19 Mal aus der ersten Reihe startete, holte er keinen Sieg in seiner Formel-1-Karriere. Dreimal beendete er ein Rennen auf dem zweiten Platz, achtmal auf dem dritten.

Amon ist mit 183 Runden oder 851 Kilometern der Pilot mit den meisten Führungskilometern, ohne jemals ein Rennen gewonnen zu haben. Meist waren es technische Defekte, die Amon die guten Resultate kosteten. "Pech? Wenn Chris Amon Bestattungsunternehmer geworden wäre, hätten die Leute aufgehört zu sterben", formulierte es einst Mario Andretti.

Seine Formel-1-Karriere begann er 1963 bei der britischen Schmiede Parnell, die erst Lola-Chassis und Climax-Motoren einsetzte, später auf Lotus-Chassis und BRM-Motoren wechselte. Nach lediglich einem Rennstart 1966 für Cooper, erhielt Amon 1967 einen Vertrag bei Ferrari. Er fuhr in drei Jahren 27 Grands Prix für die Scuderia und stand dabei sechsmal auf dem Podium.

In den folgenden Jahren ging er für March, Matra, Tecno, Tyrell, BRM, Ensign, Wolf und auch seinen eigenen Rennstall Chris Amon Racing an den Start. Das Projekt Chris Amon Racing war allerdings nach weniger als einer Saison gescheitert. Seinen vielleicht größten Erfolg feierte er in Le Mans, wo er 1966 in einem Ford GT40 gemeinsam mit Bruce McLaren den Gesamtsieg holte. Für BMW fuhr Amon gemeinsam mit Hans-Joachim Stuck auch einige Langstreckenrennen.