Es war die Schlagzeile vor dem Deutschland GP: Bernie Ecclestones Schwiegermutter wurde entführt. Die Entführer wussten genau, mit wem sie es zu tun hatten, denn die Forderung des Lösegelds war enorm. 120 Millionen Real (umgerechnet ca. 33 Millionen Euro) sollten gezahlt werden, damit Aparecida Schunk-Flosi freigelassen wird.

Zu einer Lösegeld-Übergabe kam es aber nie. Eine Anti-Entführungs-Spezialeinheit stürmte die Wohnung in der Stadt Cotia bei Sao Paulo, wo sich die Schwiegermutter des F1-Chefs aufhalten sollte und konnte Schunk-Flosi befreien. "Ich kann die Verbrecher nur warnen, dass sie niemand anderen entführen, denn dann werden sie verhaftet", sagte sie der bereits wartenden Presse.

Ecclestones Ehefrau Fabiana hat ihre Mutter zurück, Foto: Sutton
Ecclestones Ehefrau Fabiana hat ihre Mutter zurück, Foto: Sutton

Erfolgreiche Ortung ihres Handys

Nach übereinstimmenden Medienberichten hatte die Polizei das Versteck der Entführer mittels der Kreditkarte und Whatsapp-Nachrichten des Opfers lokalisieren können. Ecclestones Schwiegermutter wurde von zwei Personen, Vitor Oliveira Amorim und Davi Vicente Azevedo, bewacht, die als Tatverdächtige festgenommen wurden. Seit dem 22. Juli befand sich Schunk-Flosi in Gefangenschaft und wurde von den Spezialkräften gefesselt vorgefunden.

Nach der Aufklärung wurden zusätzliche Details bekannt: Die Entführer hatten vorgegeben Lieferanten zu sein und hatten sich dann mit Waffen Zutritt zur Wohnung der 67-Jährigen verschafft. Mit dem Auto des Opfers seien sie dann zu einer Autobahn gefahren, wo sie das Auto gewechselt hatten. Ecclestone hat inzwischen die Sicherheit seiner Angehörigen noch weiter erhöht, sodass sich ein solcher Vorfall nicht noch einmal wiederholen sollte.

Laut brasilianischen Polizeiberichten soll einer von Ecclestones Hubschrauber-Piloten der Drahtzieher hinter der Entführung gewesen sein. Das habe sich nach abgehörten Telefonaten zwischen ihm und seinen beiden Komplizen herausgestellt, teilte die Pilozei von Sao Paulo mit.

Geld ein beliebtes Motiv

Entführungen von Angehörigen bekannter Persönlichkeiten sind keine Seltenheit in Brasilien. Die meisten werden gegen Zahlung des Lösegelds schnell wieder freigelassen. Auch es für Ecclestone ein Leichtes gewiesen wäre, die Forderung zu bezahlen, wird der Brite aus Prinzip andere Wege eingeschlagen haben. Die geforderten 33 Millionen Euro machen nur einen Bruchteil seines auf 3,8 Milliarden Euro geschätzten Vermögens aus. Für Brasilien war es dennoch die bisher höchste Lösegeldforderung in der Geschichte.