Williams hat mit einer deutlich verbesserten Leistung im Qualifying zum Deutschland GP die schwachen Ergebnisse vom Freitag vergessen lassen. Felipe Massa startet am Sonntag von Platz zehn, Valtteri Bottas geht als Siebter ins Rennen. Der Finne profitiert dabei allerdings von einer Strafversetzung Nico Hülkenbergs. Der Deutsche stand eigentlich vor ihm, verliert jedoch einen Platz wegen der Nutzung falscher Reifen. "Das war heute ein guter Schritt nach vorne. Wir haben uns gut von gestern erholt", bilanzierte Bottas.

Dass Williams in den Top-10 landen würde, war nach den ersten beiden Trainingseinheiten keineswegs selbstverständlich. In FP2 landeten Bottas und Massa auf den Rängen 13 und 15. Für die Verbesserung gab es eine eindeutige Erklärung. "Gestern funktionierten die Reifen nicht. Wir haben einige Details geändert, um sie zum Laufen zu bringen", verriet Felipe Massa gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Auf Nachfrage, ob die gewinnbringenden Änderungen am Setup nicht auf Kosten der Longrun-Pace gegangen seien, antwortete Performance-Chef Rob Smedley: "Die Änderungen waren hauptsächlich zugunsten der Longrun-Pace. Wir waren glücklich damit, wie schnell das Auto war. Auf dem Soft-Reifen fehlte etwas die Langlebigkeit. Die brauchen wir aber für unsere Strategie."

Das Mastermind bei Williams: Rob Smedley, Foto: Sutton
Das Mastermind bei Williams: Rob Smedley, Foto: Sutton

Als Hauptkonkurrent für den Deutschland GP - oder gar den Rest der Saison - hat man Force India ausgemacht. Hülkenberg war heute eigentlich sogar schneller als beide Williams-Piloten, Perez lag noch vor Massa auf Rang neun. "Force India ist nah dran, zu nah. Wir haben seit dem Spanien GP gesehen, dass sie ihr Auto verbessern", meinte Smedley.

"Wenn wir eine Lücke zu Force India herstellen könnten, wäre das definitiv wichtig. Am wichtigsten ist die Konzentration auf den Kampf mit ihnen", so Massa. Zumindest für Hockenheim ist Valtteri Bottas für dieses Duell optimistisch. "Wir haben einen guten Speed auf den Geraden, vielleicht etwas besser als Force India", glaubt der 26-Jährige.

Angriff auf Ferrari scheint möglich

Wenn es sehr gut läuft, halten die Beteiligten offenbar sogar einen Sprung nach weiter vorn für möglich. Gemeint sind die derzeit schwächelnden Vettel und Räikkönen. "Wir waren näher dran an Ferrari", stellte Bottas fest und erhielt Unterstützung von seinem Performance-Chef: "Bei Ferrari hat man heute auch gesehen, dass der Abstand nicht groß war. Wir können da auch nah rankommen", befand Smedley.

Williams hat neue Boden- und Frontflügel nach Hockenheim mitgebracht. "Wir haben sie hier intensiv getestet und waren glücklich, dass wir da eine gute Richtung gefunden haben", berichtete Smedley gegenüber Motorsport-Magazin.com, Danach werde es für 2016 lediglich noch einige kleine Upgrades bei Aerodynamik und Mechanik geben.