Das beinharte Duell zwischen Kimi Räikkönen und Max Verstappen um die fünfte Position im Grand Prix von Ungarn sorgte im Fahrerlager für jede Menge Gesprächsstoff. Während das Red-Bull-Lager geschlossen auf unschuldig plädierte, waren Räikkönen und sein Team verwundert über die Tatenlosigkeit der Rennleitung. Der Finne ging nach dem Rennen auf dem Hungaroring mit den Regelhütern der Formel 1 hart ins Gericht.

"Wir haben Regeln und die Stewards entscheiden manchmal sie anzuwenden, und manchmal nicht", so Räikkönen gegenüber Motorsport-Magazin.com. Natürlich ging es dem Finnen dabei in erster Linie über das Zweikampfverhalten Verstappens, für das er eine Bestrafung durch die Stewards erwartet hätte.

Angesichts der an diesem Wochenende bereits geführten Diskussionen über gelbe Flaggen und die 107-%-Regel in der Qualifikation, holte Räikkönen dann zum Rundumschlag gegen die Regelhüter der Formel 1 aus: "Es gibt Regeln, und dabei rede ich nicht nur von der Situation zwischen Max und mir. Was die Stewards und andere Entscheidungsträger hier machen, ist ein Witz."

Räikkönen teilte nach dem Ungarn-Grand-Prix gegen die Rennleitung aus, Foto: Sutton
Räikkönen teilte nach dem Ungarn-Grand-Prix gegen die Rennleitung aus, Foto: Sutton

Qualifying-Farce als Paradebeispiel

Vor allem die abendfüllende Verwirrung um das Ergebnis des Qualifyings am Samstag führte bei Räikkönen zu Unverständnis. "Ein gutes Beispiel ist das Qualifying und diese 107-%-Regel. Bei den Leuten, die nicht vom Q1 ins Q2 gekommen sind, wurde die Regel angewendet, aber beim Rest nicht", so Räikkönen.

Für den Ferrari-Piloten war es ein Rätsel, wie die Rennleitung nach der Qualifikation die Regeln anwandte: "Wie kannst du ein und dieselbe Regel in der selben Session auf zwei unterschiedliche Weisen anwenden? Vielleicht kann mir ja mal jemand erklären, wie das funktioniert?"

Räikkönen fordert von der Rennleitung Klarheit in Sachen Entscheidungsfindung, Foto: Sutton
Räikkönen fordert von der Rennleitung Klarheit in Sachen Entscheidungsfindung, Foto: Sutton

Wirrwarr schlecht für das Image der Formel 1

Laut Räikkönen werfen die ständigen Diskussionen und die Unbeständigkeit in der Entscheidungsfindung ein schlechtes Licht auf den Sport. "Diese Dinge müssen sich ändern. Es sieht in der Außendarstellung schlecht aus und es ist auch nicht fair. Es gibt Regeln, und die sollten zu jederzeit und bei jeder Person gleich angewendet", so der Finne.

Ins gleiche Horn stößt auch sein Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene: "Ich denke, wir sollten sämtliche Grauzonen in den Regeln ausräumen. Wenn wir Grauzonen haben, wissen wir nicht, in welche Richtung wir gehen sollen. Und dann gehen wir nach links, rechts, oben oder unten. Einfache und klar definierte Regeln helfen dem Sport."