Der Samstagabend des Ungarn GPs hatte es in sich: Erst musste Nico Rosberg doch noch zum Rapport zu den Stewards wegen der gelben Flaggen, dann gab es große Diskussionen um den Rest der Startaufstellung. Die Kurzfassung: Alles bleibt wie es war. Doch der Weg dahin ist sensationell kurios.

Was ist passiert? Im chaotischen ersten Qualifying-Abschnitt mit vier Rot-Unterbrechungen und abtrocknender Strecke, schafften es elf Piloten nicht, innerhalb von 107 Prozent der schnellsten Q1 Zeit zu bleiben. Daniel Ricciardo, Max Verstappen, Sergio Perez, Nico Hülkenberg, Valtteri Bottas, Jolyon Palmer, Felipe Massa, Kevin Magnussen, Marcus Ericsson, Pascal Wehrlein und Rio Haryanto waren zu langsam.

Das Reglement sagt klar: Wer es nicht schafft, in Q1 innerhalb der 107 Prozent zu bleiben, darf nicht starten - außer mit ausdrücklicher Erlaubnis der Stewards. Die wird erteilt, wenn der Fahrer am Wochenende gezeigt hat, dass er eigentlich schnell genug ist. Weil das alle Fahrer gezeigt haben, sollen auch alle die Starterlaubnis bekommen. Soweit, so gut.

Allerdings gibt es einen Zusatz im Reglement: Fahrer, die so ihre Starterlaubnis erhalten, müssen ans Ende der Startaufstellung. Erhalten mehrere Piloten die Starterlaubnis auf diese Weise, werden sie in der Reihenfolge von FP3 eingeordnet.

Red Bull drohte Rückversetzung

Im konkreten Fall hätte das bedeutet: Die beiden Red Bulls hätten nicht von Platz drei und vier aus ins Rennen gehen dürfen. Max Verstappen wäre von Platz zwölf gestartet, Daniel Ricciardo von 13. Nico Hülkenberg hätte es ebenfalls besonders hart getroffen: Statt Startplatz neun wäre es für den Deutschen nur P19 gewesen.

Dann wird es noch einmal kurios: Die FIA verkündet, dass die Regel für alle, die in Q1 ausgeschieden sind, ganz normal angewandt wird. Allerdings reihten sich Jolyon Palmer, Felipe Massa, Kevin Magnussen, Marcus Ericsson, Pascal Wehrlein und Rio Haryanto in FP3 identisch zueinander ein wie im Qualifying.

Dann der Sonderfall: Für alle Piloten, die in Q1 nicht innerhalb der 107 Prozent waren, den Aufstieg in Q2 aber schafften, macht die FIA eine Ausnahme. Wegen 'außergewöhnlicher Umstände' dürfen die betroffenen Fahrer auf den Positionen starten, auf denen sie sich tatsächlich qualifiziert haben. Einsprüche gegen dieses Vorgehen sind nicht möglich.