Zurück in die Wüste! Das fordert Pirelli für 2017. Paul Hembery will die ersten Tests der kommenden Saison wieder nach Bahrain oder Abu Dhabi verlegen, da die Konditionen dort den ersten Rennen der Saison ähnlicher wären, als jene in Spanien. Und das sein wichtig, schließlich gibt es ab nächstem Jahr einige Regeländerungen in der Formel 1 - unter anderem breitere Reifen.

Formel 1 Wintertests 2017: Rückkehr in die Wüste?

Im Zuge des neuen technischen Reglements für 2017 wird es deutlich breitere Vorder- und Hinterreifen geben. Um genau zu sein werden diese 300 mm an der Vorder- und 400 mm an der Hinterachse messen. Umso wichtiger werden deshalb auch die Ergebnisse der ersten Testfahrten des Jahres für die Teams und Pirelli sein.

In den vergangenen zwei Jahren testete die Formel 1 vor Saisonstart in Jerez und Barcelona, doch die Wetterkonditionen in Europa waren laut Hembery nicht ideal. "Wir würden Bahrain oder Abu Dhabi präferieren", hofft der Pirelli-Motorsportdirektor auf der offiziellen Formel-1-Seite auf eine Rückkehr in den Mittleren Osten. "Die Temperaturen dort sind jenen der ersten Rennen der Saison viel ähnlicher."

Wann Pirelli den finalen Reifen für 2017 präsentieren wird, kann der Pirelli-Motorsportdirektor noch nicht sagen, denn dies hänge auch sehr an dem Design der neuen Formel-1-Boliden. "Sollte es Überraschungen geben und die neuen Autos komplett anders aussehen, als wir sie uns vorstellen, dann müssen wir natürlich darauf reagieren", erklärt Hembery. "Wir hoffen, dass wir das nicht erst bei Saisonstart erfahren, sondern viel mehr bei den Wintertests. Dort sollten wir dann sehen, wie unsere Reifen performen - und was wir ändern müssen."

Erste Pirelli-Tests in Silverstone

Erste Ergebnisse gibt es jedoch trotzdem schon. Vergangene Woche durfte Mercedes die potentiellen neuen Reifen in Silverstone testen. Pascal Wehrlein war dafür mit einem 2014er-Mercedes im Einsatz. Von den Dimensionen her waren die Pneus allerdings noch unverändert, Pirelli brachte lediglich Gummimischungen zum Einsatz, die 2017 möglicherweise auf der Rennstrecke Anwendung finden könnten. "Dieser Test hat uns einige interessante Bereiche, an denen wir arbeiten müssen, aufgezeigt", kommentierte Hembery danach.

Die breiteren Reifen werden dann erstmals im August zum Einsatz kommen. Die Top-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull werden mit modifizierten 2015er-Autos 25 Tage lang die breiteren Prototypen auf der Strecke ausprobieren. Williams' Pat Symonds hatte das jedoch im Vorfeld kritisiert, denn damit hätten die drei Teams einen entscheidenden Vorteil für 2017. "Das glaube nicht", widerspricht Hembery dem jedoch. "Schließlich haben alle nicht testenden Teams vollen Zugang zu den Daten. Zudem werden wir nicht verraten mit welcher Mischung sie fahren werden."